Italia 2022 Blögle
    Ganz spontan am ersten Abend des Urlaubs doch ein Blog...ein kleiner
    wenigstens...ein Blögle...
    
    
Ostersonntag,
      17.4.
    Nach
    einem Cappucino ging es weiter nach Norden, über den Brenner und
    schließlich den Fernpass nach Hause. Alles lief wie geplant, der
    Verkehr war moderat, nur einkaufen konnten wir in Bozen nicht
    mehr, der Ostersonntag ist dann doch zu wichtig und auch die großen,
    sonst an allen Wochentagen geöffneten Supermärkte, bleiben geschlosssen.
    
    Die
    Sackkarre transportierte klaglos unsere Einkäufe in den Keller, der
    Touran bedankte sich bei der Karre, da ihm nun seine Last genommen
    wart, und wir erfreuten uns zunächst an einem Stück Colomba
    (Ostertorte), dann an einer umbrischen Vorspeisenplatte und
    schließlich, cross-over-Küche, an leckeren Gerichten unseres
    favorisierten vietnamesischen Restaurants in Biberach.
    
    Seit 2019
    das erste Mal wieder gemeinsam auf Tour, wir haben gemerkt wir sind
    etwas aus der Übung aber verlernt haben wir es nicht. Umbrien war auf
    alle Fälle eine gute Wahl, kulturell und kulinarisch außerordentlich
    interessant und gesegnet mit sehr netten Menschen! Danke!
    
    
Samstag,
      16.4.
    Irgendwie
    passte alles in den Kofferraum aber ein Selbstläufer war es nicht.
    Pünktlich um 10Uhr verließen wir voll beladen unsere schöne Villa RandR
    und damit San Vitale, fuhren nach Norden über Cesena und Bologna und
    kamen etwas früh beim Agriturismo Boschi nahe Mantova an. Prompt
    begrüßten uns nur etliche Katzen und wir beschlossen der nahen Stadt an den
    vier Seen einen kurzen Besuch abzustatten, der auch wirklich kurz
    ausfiel und dem UNESCO Weltkulturerbe keineswegs gerecht wurde, wir
    müssen also nochmal wieder kommen!
    
    Gegen
    17Uhr wurden wir dann am Agriturismo erwartet und mit Espresso begrüßt,
    nach einer Ruhepause folgte ein wunderbares Abendessen:
    
      - Cappeletti in brodo
 
      - Risotto al Tastasale
 
      - Filetto alla saba
 
      - Lombo in crosta
 
      - Patate al forno
 
      - Insalata
 
      - Panna cotta bianca
 
      - Tiramisu
 
    
    
Karfreitag,
      15.4.
    Markt,
    zum dritten, und dieses Mal richtig: Bastia Umbra ist nur 15min
    entfernt, hat einen der größten Wochenmärkte der Region und siehe da,
    dieser findet auch am Karfreitag statt. Überhaupt ist in Italien von
    einem Feiertag oder frömmelnder Zurückhaltung wenig zu spüren, die
    Müllabfuhr verrichtet ihren Dienst, die Motorsensen brummen in den Gärten,
    die Supermärkte und Geschäfte sind
    offen und vor den Bars und Cafés herrscht normaler Betrieb. Für uns,
    die wir in einem Bundesland mit Sonntagswaschverbot leben, in dem sogar
    in entlegenen, menschenleeren Industriegebieten die Hochdruckreiniger
    gottesfürchtig den 7. Tag der Woche begehen, eine erfrischende
    Erkenntnis. Wieder füllten wir unsere Vorräte mir Käse und Wurstwaren,
    kauften frische Erdbeeren und versorgten uns mit einem leckeren, für die
    Region typischen
    Porchetta-Brötchen, übrigens auch nicht gerade mit Fisch belegt, Porchetta
    ist ein im ganzen gebackenes, entbeintes Schwein.
    
    Die Mittagspause verbrachten wir dieses Mal inmitten
    eines Konzertes aus Vogelstimmen unter der Pergola unserer Villa,
    außerdem konnte Ratri mittels der Pflanzenbestimmung auf dem Smartphone
     noch das Rätsel lösen warum der Rosmarin aus unserem Garten so
    anders schmeckt als der zuhause. Weder Boden noch Luft oder Wasser machen es
    aus,
    also nicht das Terroir ist die Ursache, es handelt sich schlicht um
    Estragon, der übrigens, wie wir lernen, im Deutschen auch "Dragackel"
    genannt wird oder wurde und außerdem Namensgeber der spanischen Stadt
    Tarragona ist. Reisen bildet!
    
    Nach
    der Siesta fuhren wir nach Spoleto, nicht verwechseln mit Spello oder
    gar Sportoletti aus Spello, ebenfalls ein wunderschönes Städtchen auf
    einem Hügel mit einer Festung am höchsten Punkt und einer
    barockisierten Kathedrale voller Fresken der Renaissance. Auch Spoleto
    ist touristisch gut erschlossen und so langsam merkt man die Ostertage,
    es wird voller, ein guter Zeitpunkt abzureisen. Abschluss des Ausflugs
    war unser definitiv bestes Gelato bei der Pistacchieria Crispini, die,
    wie der Name schon sagt, auf Pistazzien spezialisiert ist, diese nach
    Herkunft wie Sizilien oder Iran sortenrein zu Eis verarbeitet und
    verdelt. So hatte Ratri Pistazzieneis mit Salz aus Formentera, ich Eis
    aus Pistazzien aus Iran und die Sorte Salz-Karamell. Ein Genuss!
    
    Wieder
    in der Villa genossen wir ein letztes Mal die Spätnachmittagssonne
    unter der Pergola vor den Olivenbäumen und labten uns an einem
    Cynar-Spritz -
    danke an Isa und Christoph für die Idee! Zum Sonnenuntergang saß ich
    dann kontemplativ auf der Dachterrasse der Villa und blickte
    gedankenverloren in die umbrische Landschaft als plötzlich ein großer
    Vogel hinter mir im Baum flatterte. Wir hatten in den letzten Tagen die
    Rufe als "pfauenähnlich" eingestuft aber jetzt war klar, dass es sich
    um prächtige, große Fasane handelt!
    
    Es folgte ein typisches
    "Resteessen" für den Abend vor der Abreise, Crêpes mit allem, also
    wahlweise Käse, Holundermarmelade oder Gemüse mit Hühnerfleisch.
    
    
Gründonnerstag,
      14.4.
    "Unverhofft
    kommt oft" hieß es vor vielen Jahrzehnten in einem "Lustigen
    Taschenbuch" mit Donald Duck. So auch heute. Eigentlich waren wir nur
    nach Gualdo Tadino gefahren um den Markt zu besuchen, der dort
    donnerstags stattfindet, und tatsächlich fanden wir diesen dank
    tatkräftiger Unterstützung eines älteren Herren und seines Smartphones
    für die Übersetzung, denn auch dieses Mal wurde der Markt am Fuße des
    obligatotischen Hügels abgehalten statt wie unsere Information
    behauptete im Herzen der Altstadt. So richtig viel Zeit zum Schlendern
    und Staunen war dann nicht mehr aber für die gewünschten Einkäufe
    und einen kleinen Imbiss aus Porchetta und Käse-Panini reichte es aus. Dann
    machte Gualdo Tadino Mittagspause, alles schloss,
    bis auf ein Café, vor dem wir saßen und warteten. Um 15Uhr öffnete das
    Museo Civio in der Rocca Flea dann wieder seine Tore und wir
    kauften ein Ticket, das uns Zutritt für alle Museen der Stadt erlaubte
    und zudem noch ein ganzes Jahr Gültigkeit behielt. Und das Mueseum war
    wunderschön, als einzige Besucher bestaunten wir viel Kunst aus der
    Renaissance, vor 8 Jahren frisch restauriert und daher in leuchtenden
    Farben erstrahlend! Außerdem gab es einen archäologischen Teil und eine
    kleine Abteilung, die sich mit Keramik beschäftigt, hauptsächlich
    zeitgenössisch. Das schönste Stück war aber ein Siegelstempel um 1900
    in Form einer figürlichen Darstellung, deren Flügel als Brieföffner
    ausgeformt war, und die deutliche Einflüsse des Jugendstils aufwies.
    
    Nach
    der Besichtigung kamen wir mit der jungen Dame ins Gespräch, die uns
    die Tickets verkauft hat. Sie hat zahlreiche Sprachen studiert,
    darunter Englisch, und so war endlich einmal eine qualifizierte
    Unterhaltung jenseits von "essen, trinken, grazie" möglich.
    Schlussendlich wurden wir noch vor der Rocca Flea fotografiert und
    werden wohl als Beweis für die internationale Bedeutung des Museums auf
    Facebook zu sehen sein.
    
    Da
    wir nun ein Ticket für alle
    Ausstellungen des Ortes besaßen schauten wir noch im Museo Regionale
    dell'Emigrazione vorbei, das sich mit den vier großen
    Auswanderungswellen aus Italien zwischen 1880 und 1960 beschäftigt, die
    die arme Region Umbrien sehr betroffen haben. Das Thema ist immer
    interessant, immer wichtig, und muss meines Erachtens immer aus drei
    Perspektiven betrachtet werden: Aus der der Zurückgebliebenen, der der
    Auswandernden und der der Bewohner der Region, in die ausgewandert
    wird.
    Die Perspektiven können wechseln, wie auch Italien in der Geschichte
    erlebt hat und gerade erlebt.
    
    Anschließend
    fuhren wir zunächst zum Weingut Sportoletti, auf dessen Weinreben wir
    von unserer Villa blicken, und füllten unsere Sammlung an Souvenirs
    nochmals signifikant mit Assisi Grechetto, Villa Fidelia Bianco und
    Olivenöl auf. Den Abschluss
    des Tages bildete der Besuch der Basilika Santa Maria degli Angeli,
    deren Inneres uns noch fehlte, und wir trafen ohne es geplant zu haben
    zur 18Uhr Messe ein. Eine Messe in italienischer Sprache in einem
    solchen Ambiente ist schon ein besonderes Erlebnis, auch wenn wir nicht
    die vollen zwei Stunden blieben genossen wir die akustischen und
    visuellen Eindrücke in vollen Zügen.
    
    Das
    Abendessen wird aus dem bestehen, was der Kühlschrank zu bieten hat,
    Antipasti, Gemüse, Pasta, Salat und zum Abschluss frische Erdbeeren vom
    Wochenmarkt in Gualdo Tadino.
    
    
Mittwoch,
      13.4.
    Gestern
    Abend durchlitten wir noch einen kleinen Schreckmoment als unser
    konstant glucksender und gurgelnder Kühlschrank plötzlich anfing zu
    brummen und dann verstummte. Nach einer Weile beschloss er aber den
    Gang in die ewigen Jagdgründe noch einmal zu verschieben, rülpste
    wieder fröhlich in die Runde und kühlte unseren Weißwein und Käse.
    Neues gibt es auch von der Haustür zu berichten, Uwe hat den
    Schließmechanismus einer fachkundigen Untersuchung unterzogen, das
    Problem identfiziert und mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln
    (Olivenöl) so weit gemildert, dass wir diesbezüglich optmistisch in die
    zukünftigen drei Tage blicken können.
    
    Nach gestriger Ankündigung
    fand sich dann heute um 9Uhr die "pest control" ein, Vater & Sohn
    Kammerjäger. Nun ist das kleine Appartement offiziell für 24
    Stunden gesperrt und muss morgen durch eine Reinigungsfachkraft
    gesäubert werden. Ob wir es danach nutzen wollen müssen wir dann
    erriechen und entscheiden. Unsere Vermieter haben uns übrigens bereits
    eine teilweise Rückerstattung des Mietpreises angekündigt und das Geld
    haben wir spontan in eine Übernachtung nahe Mantova investiert, um
    unsere Rückreise in zwei Etappen zu teilen und damit deutlich zu
    entspannen. Natürlich hätten wir die Übernachtung auch ohne
    Rückerstattung gebucht aber man freut sich doch wenn alles entspannt
    und ohne Aufregung geregelt werden kann, solche Dinge passieren eben.
    
    Den
    heutigen Tag hatten wir für einen Besuch in Spello reserviert, zum
    ersten weil es eines der schönsten Dörfer Italiens ist, zum zweiten
    weil es nur 15min entfernt liegt und zum dritten weil mittwochs dort
    Markt ist. Wir parkten also am Fuß des Hügels und wanderten die
    wunderschönen Altstadtgässchen bis zum Kloster an der höchsten Stelle
    des Ortes, an der Uwe dann bemerkte den Markt hätte er bereits bei der
    Anfahrt unten kurz vor
    dem Parklatz ausgemacht. Schön ist Spello auch ohne Markt, allerdings
    auch touristisch extrem gut erschlossen, nicht auszudenken was sich
    hier in wenigen Tagen an Ostern abspielen wird wenn Busladungen von
    Touristen die Kunsthandwerk-, Mode- und Feinkostläden stürmen um sich
    vom Olivenöl-Sommelier verführen zu lassen. Um für die Saison zu üben
    wurde uns dann im Eiscafé auch prompt untersagt zu dritt am
    6-Personen-Tisch zu sitzen und wir nahmen an einem 3-Personen-Tisch
    platz, Vorlieben für Schatten oder Sonne wurden dabei nicht
    priorisiert. Der schattige 6-Personen-Tisch blieb leer, das Eis
    schmeckte auch in der Sonne.
    
    Nachdem wir uns dann den Abbau der
    letzten Marktstände angesehen hatten beschlossen wir uns ein
    trüffeliges Mittagessen zu gönnen, der "Postglione" war dabei gerne
    behilflich:
    
      - Strapazzata al tartufo nero (Rührei)
 
      - Tagliolini cacio pepe e tartufo (Tagliolini mit römischem Pecorino)
 
      - Crepes ai quattro formaggi a tartufo nero (Crêpe mit vier Käsen)
 
    
    Den
    Ausflug rundete ein Supermarktbesuch in Spello ab, mit dem wir uns für
    das Abendessen rüsteten, denn wieder darf der Grill auf der
    Dachterrassse sein Werk verrichten, bei nun 26°C und sommerlichem
    Wetter richtig passend.
    
    
Dienstag,
      12.4.
    Ein
    Tag voller Weite aber auch Hindernisse. Ziel des heutigen Ausflugs war
    die Hochebene der Monte Sibilini, den Drachen- und Gleitschirmfliegern
    bekannt durch Castelluccio. Eigentlich wollten wir den kleinen Pass
    hinter Castelsantangelo sul Nera benutzen, um diesen uns schon
    bekannten Blick von Norden auf die erste Hochebene und Castelluccio zu
    genießen, wurden aber durch eine Baustelle in Visso und unsere Ungeduld
    beim Suchen der Umleitung ausgebremst. Also fuhren wir an den Monte
    Sibilini entlang nach Norcia und freuten uns auf eines der schönsten
    Städtchen Italiens, die Piazza San Benedetto und die Basilika des dort
    geborenen heiligen Bededikt, über die ich beim morgendlichen Kaffee und
    Tee noch vorgelesen hatte. Welch Ignoranz! Natürlich hatten wir 2016
    die Nachrichten verfolgt und sicher auch registriert, dass das
    Epizentrum der Beben in genau dieser Region lag, und irgendwie sagt
    einem Armatrice und Norcia schon noch etwas, aber schlussendlich haben
    wir die Ereignisse schnell abgehakt wie Vulkanausbrüche auf Bali,
    Explosionen in Beirut oder Krieg im Jemen. Wenn man dann sechs Jahre
    später an zerstörten Ortschaften vorbeifährt, die gar nicht oder nur
    spärlich wieder aufgebaut werden, an den Ortsrändern die neuen,
    einheitlich praktisch errichteten Häuser oder Containersiedlungen
    sieht, gegenüber des Cafés in Norcia in solchen Containern die
    regionalen Spezialitäten wie Linsen, Salami oder Grappagläser einkaufen
    kann, dann erinnert man sich und versteht was diese für uns
    flüchtigen Nachrichten damals für die betroffenen Menschen bedeutet
    haben und noch immer bedeuten.
    
    Nachdem diese Hindernisse im Kopf
    weggeräumt waren genossen wir um so mehr die Weite der Hochebenen und
    staunten über eine 2 Meter hohe, glänzend weiße Gesteinsschicht, die
    sich auf etwa 1800m MSL in den Bergen um den Talkessel zeigt, da sich
    das ganze Massiv in Folge der Beben gehoben hat. Auch Castelluccio
    selbst ist nur mehr ein Trümmerhaufen, trotzig hat ein Bewohner seine
    Ruine in den italienischen Farben bemalt, und auf der anderen Seite der
    Straße über den kleinen Pass stehen Container. Vor einem solchen saßen
    wir dann und aßen eine Linsensuppe mit Wurst aus Norcia, die
    Spezialität der Gegend, leider aus und mit Wegwerf-Plastikgeschirr. Mag
    sein, dass das Porzellan 2016 mit den Häusern untergegangen ist, aber
    man kann soetwas nachkaufen und fließend Wasser zum Spülen ist auch
    wieder vorhanden.
    
    Nach der Weite der Landschaft wieder ein
    handfestes Hinderniss, frisch versorgt mit Antipasti und einer neuen 5
    Liter Flasche Weißwein aus dem kleinen Carrefour-Supermarkt freuten wir
    uns auf unsere Terrasse, die Olivenbäume und den Aperitif, bekamen aber
    die Tür zum Haus nicht mehr auf. Die Schließmechanismen hatten bereits
    in den letzten Tagen keinen besonders zuverlässigen Eindruck gemacht
    aber, zumindest zum Teil, ihren Dienst verrichtet. Damit war nun
    Schluss, wie wir auch drehten und wendeten, rüttelten und traten, die
    Tür war nicht mehr zu öffnen. Kurz vor dem erneuten Anruf beim
    Verwalter, der uns eh noch eine Antwort bezüglich der Ameisenbekämpfung
    schuldig ist, drehte ich in einem letzten Anlauf etwas vorsichtiger und
    zärtlicher und siehe da, irgendwie waren alle Bolzen zu überzeugen sich
    aus der Schließung zurückzuziehen. Auf den massiven Einsatz von
    Insektenvernichtungsmitteln möchten wir übrigens während unserer
    Anwesenheit lieber verzichten, Uwe schläft auf der Matratze auf dem
    Fußboden ohnehin besser als auf dem Klappsofa in seinem Appartement und
    das evakuierte Bad kann man ja nach Abspülen der Ameisen benutzen.
    
    Das
    Abendessen ist bereits geplant, nach Oliven und einer kleinen Kostprobe
    aus Norcia folgen bald Cuoricini und Tortellini al Tuorlo in brodo,
    Salat mit Büffelmozarella und als Abschluss frischer Ricotta aus
    Castelluccio mit Holundermarmelade aus Norcia. Und Grappa aus neuen
    Gläsern aus Norcia. Also genau genommen aus in Norcia gekauften
    Grappagläsern aus der Türkei. Egal, da zählt die Weite.
    
    
Montag,
      11.4.
    Ein
    Tag in Perugia - und was für ein schöner! Eine beeindruckende Stadt,
    uralte Bausubstanz aus vielen Epochen der Besiedlung, angefangen bei
    den Etruskern bis heute. Ein Parkhaus mit Rolltreppen zur Altstadt, die
    uns in die Katakomben der Rocca Paolina führten, seit uns die Metro am
    Time Square in New York entlassen hat habe ich keine so spektakuläre
    Art erlebt in eine Stadt hineingezaubert zu werden wie heute. Im Laufe
    der nächsten Stunden erliefen wir Perugia, bestaunten Fresken von
    Raffaello in der Capella di San Severo (ein blitzschneller online-Tipp
    von Lars, den wir kurz zuvor von der Piazza IV Novembre mit der Fontana
    Maggiore gegrüßt hatten), erstanden zahlreiche Sorten der weltbekannten
    Bacio Perugiana (Süßkram) und schlenderten schließlich am späten
    Nachmittag zurück zum Parkhaus.
    
    Auf dem Rückweg lockte uns das
    Hinweisschild zum Centro Commerciale Collestrada in einen riesigen
    ipercoop Supermarkt und wir kauften für das Abendessen ein, außerdem
    füllte sich unsere Souvenirkiste nicht unerheblich mit Fress- und
    Trinkbringseln. Ich hoffe die Autostrada-Maut auf dem Rückweg wird
    nicht nach Gewicht des Fahrzeugs berechnet.
    
    Danach folgte ein
    für mich total magischer Moment dieser schönen Reise: Auf dem Dach
    unserer zu 50% bewohnbaren Villa, es gibt nichts Neues vom
    Ameisenproblem, ist eine Terrasse und darauf ein gemauerter Grill.
    Diesen habe ich entzündet, die Glut geschürt, Knoblauch, Bistecca und
    Salsiccia auf das Rost geworfen, stand dann mit einem Glas Bier in der
    Hand am Geländer und blickte nach Westen in den Sonnenuntergang hinter
    Perugia in die liebliche umbrische Landschaft. Die kühle Abendluft
    streichelte meine Wangen und der Geruch von Holzkohlefeuer und
    Grillfleisch verführte die Sinne. Archaisch, primitiv, an niedere
    Instinkte appelierend aber ungemein erfüllend und befriedigend. Einfach
    mal Menschsein macht eben Spaß.
    
    
(Palm-)Sonntag,
      10.4.
    Zunächst
    besuchten wir heute die Basilika Santa Maria degli Angeli im
    gleichnamigen Ortsteil von Assisi, übrigens der Partnerstadt von Los
    Angeles (welch ein Zufall), zumindest von außen, denn das Innere hatte
    Mittagspause. Danach hielten wir am Santuario Francescano di Rivotorto,
    einer Kirche, die um die bescheidenen Hütten der ersten
    franziskanischen Brüder von 1220 errichtet wurde. Nicht um die
    Originalhütten sondern um Hütten, die mit Sicherheit mit den Originalen
    fast identisch sind oder ihnen zumindest sehr ähneln, oder wenigstens
    in etwa genau so aussehen, also Hüttenmodelle eben, oder Modellhütten.
    Steinerne HÜTTEN eben, man, also HEILIG, Ende der Diskussion!
    
    Alte
    Steine, sogar sehr hübsche, gab es dann auch in Bevagna, einem kleinen
    Örtchen mit niedlichen Gassen, Stadtmauer, romanischen Kirchen,
    mindestens einer vorzüglichen Gelateria und einer musikalischen
    Folklore-Darbietung zu wohltätigen Zwecken auf dem zentralen Platz, die
    uns richtig gut gefallen hat. Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem
    alten Friedhof, immer ein wertvoller Einblick in die
    Kultur, kehrten dann zu unserer Villa R&R in "Antfrika"
    zurück, saßen vor dem Haus in der Sonne, blickten in das Tal und auf
    die Olivenäume und genossen...:
    
      - Mandarinetto-Weißwein Aperitif
 
      - Filetti di Sgombro (Makrele)
 
      - eingelegte Aubergine und Zwiebel
 
      - Romanasalat mit Büffelmozarella und frischen Gartenkräutern (unser
        Garten!)
 
      - Cuoricini al Limone in brodo (mit Ricota und Zitrone gefüllte,
        herzförmige Nudeltadchen in frischer Hühnerbrühe)
 
      - Kichererbsen-Karotten-Pilz-Gemüse mit Suppenhuhnfleisch
 
    
    
Samstag,
      9.4.
    Eine
    gute Nachricht: Nach dem Frühstück haben wir in Uwes Appartement einen
    total schönen Skorpion gefangen und in den Garten in Sicherheit
    gebracht.
    
    Noch eine gute Nachricht: Danach waren wir bei den
    Weingütern Caprai und Antonelli in Montefalco, haben einen schönen
    Spaziergang durch die Weinberge unternommen und insgesamt 52 Flaschen
    flüssiges italienisches Kulturgut in den Touran geladen.
    
    Die
    schlechte Nachricht: Der Skorpion wurde vor dem DDT in Sicherheit
    gebracht, das der Hausmeister gegen den eskalierende Ameisenbefall
    versprüht hat. Allerdings wurde ein größeres Problem festgestellt da
    es sich um ein Ameisennest im Gebälk der Decke handelt, und wir mussten
    diese Gebäudehäfte leider räumen. Das bedeutet Uwe hat seine Matratze im
    Wohnzimmer auf den Boden gelegt und wir haben wieder mal gepflegte,
    improvisierte Campingatmosphäre...
    
    Zum
    Essen waren wir heute in der ortsansässigen Pizzeria Mille Matti und
    genossen die knusprig dünnen Pizzen. Netter Zufall: Im kreativ
    ausgestatteten Gastraum steht zur Dekoration ein Flügel von Selinke
    & Sponnagel aus Liegnitz!
    
    Auf dem Rückweg durch die kalte,
    vom Regen gereinigte und Hundegebell erfüllte Nachtluft wurden wir
    Zeugen dieses einmaligen Schattenspiels an der Fassade der
    altehrwürdigen Kirche San Vitale.
    
    
    
    
Freitag,
      8.4.
    Nach
    ruhiger, langer Nacht und spätem Frühstück fuhren wir in das
    Ortszentrum von Assisi und schlenderten durch den Ort, ein
    Epizentrum des mitteleuropäischen Christentums. Insbesondere die
    Basilika San Francesco mit ihrer Ober- und Unterkirche waren
    beeindruckend und die Ideen des Ordensstifters, zum einen etwas
    Verzicht zu üben und zum anderen entgegen dem damaligen Zeitgeist mit
    der vorherrschenden Begeisterung für die Kreuzzüge am Ideal des
    Friedens festzuhalten, erscheinen uns heute, 800 Jahre später, sehr
    fortschrittlich, für 2022 sehr passend und leider auch immer noch
    als Zukunftsideal.
    
    Wieder zurück in unserer Villa saßen wir bei
    abflauendem Sturm und einem Hauch von Abendsonne noch etwas unter der
    Pergola und betrachteten bei einem Aperitif die Olivenbäume, danach
    bereiteten wir unser Abendessen:
    
      - i Cavalieri IPA (ital. Craft Beer)
 
      - Filetti di Sgombro (Makrele)
 
      - grüner Spargel mit Schinken aus Assisi
 
      - Salat mit Büffelmozarella
 
      - Passatelli in brodo (frisch gekochter Hühnerbrühe)
 
    
    
Donnerstag,
      7.4.
    Wir
    verließen unsere Burg in Cremona und begaben uns auf eine mittelalterliche
    Pilgerreise nach
    Süden, vorbei an Parma (ohne Schinken), Módena (ohne aceto balsamico),
    Bologna (ohne Mortadella), Imola (ohne Rennautos) und schließlich ab
    Cesena (ohne was auch immer) auf die stark baustellengeplagte E45 nach
    Süden. Der Verkehr im
    industriellen Norden war schon immer heftig und ist sicher nicht besser
    geworden, zwei- oder dreispurige Kolonnen von LKW lassen keinen Spaß
    aufkommen. Die besagte E45 über Città di Castelo und Perúgia bestand zu ca.
    25%
    aus einspurigen Abschnitten, in denen theoretisch 40km/h vorgeschrieben
    waren. Nach den ersten Erfahrungen ließ ich den Tempomat bei 97km/h
    stehen und zog mir trotzdem den Unmut der ausgebremsten Einheimischen
    zu, man darf derartige Zumutungen wohl nach wie vor einfach ignorieren.
    Gegen 16Uhr
    trafen wir an der "Villa R&R" im zu Assisi gehörigen Ortsteil San
    Vitale ein, fanden diese auf Anhieb, befreiten unseren Schlüssel aus
    dem üblichen Tresor, starteten die Heizung im ausgekühlten Gebäude und
    waren begeistert! Ein herrliches, eingeschossiges Bungalow an einem
    Hang mit Olivenhain, freie Sicht nach Süden auf die liebliche
    Landschaft um Perúgia, auf dem Dach eine Grillterrasse.
    
    Landschaft und
    Ruhe, Olivenbäume, der Ort San Vitale mit zwei kleinen
    Supermärkten, Olivenöl-Hersteller (bestimmt eine Manufaktur...), einer
    Pizzeria und sonst eher nichts.
    
    Wir kauften ein was einzukaufen war und widmeten uns dem ersten selbst
    bereiteten Menüs des Urlaubs:
    
      - Ma Ma (Matilde Mattia) IPA (italienisches Craft Beer)
 
      - grüne und schwarze Oliven
 
      - gegrillte Auberginen mit Kräutern und Chili
 
      - eingelegte Perlzwiebeln
 
      - Brot, Grissini, Butter
 
      - Romanasalat mit Gurke, Apfel, Zwiebel und Olivenöl-Kräuter-Dressing
 
      - Agnolotti (eine Art Tortelini) mit Fleischfüllung
 
      - Schmorgemüse (Fenchel, Kirchererbsen, Steinpilze, Zwiebeln, Knoblauch
        und Kräuter)
 
      - Umbria IGP Trebbiano, Cantine Bettona (5 Liter für 10,90€ - bella
        Italia - hicks)
 
    
    
Mittwoch,
      6.4.
    Anlass
    für den Besuch Cremonas war das Museo del Violino, schließlich wirkten
    hier die Familien Amati, Rugeri und Stradivari und machten den Ort zum
    Zentrum des Geigenbaus schlechthin. Aber auch andere Streich- und auch
    Zupfinstrumente wurden gebaut und so ließen wir uns etwa drei Stunden
    in die Welt der Musik entführen. Auch eine Geige von Ulrich Hinsberger
    aus Ringschnait (Kreis Biberach), der unlängst Ratris Cello überholt
    hat, hängt im Museo, denn sein Instrument hat beim Wettbewerb 2012 den
    1. Preis gewonnen.
    
    Nach einer kleinen Pause mit Panini sahen wir
    uns den Torrazzo an, den Glockenturm des Doms, an dem eine prächtige
    astronomische Uhr prangt und der deshalb ein kleines Museum zur
    Zeitmesskunst beherbergt. Die oberste Aussichtsterrasse haben wir zwar
    nicht erreicht da eine unangenehm offen konstruierte Wendeltreppe die
    letzten Meter überbrückt, aber auch eine Etage darunter hatten wir eine
    wunderbare Rundumsicht über das Städtchen am Po.
    
    Den
    gelungenen
    Museumstag rundete ein Aperitif am Piazza della Pace ab - möge es
    helfen! Nach kurzer Schreib- und Lesepause in unserer Burg suchten wir
    dann die Osteria Pane & Salame auf, Aldas zweite Empfehlung, nicht
    ganz so heimelig wie die Osteria gestern aber ebenfalls sehr gut, bis
    auf etwas zu üppige Portionen:
    
      - Salumi misti con torta fritta
 
      - Marubini in brodo
 
      - Crocante di Scamorza con marmellata di cipoolae rosse
 
      - Roastbeef con limone
 
      - Stinco alle erbe con patate al forno (Kräuterhaxe)
 
      - Tagliata de manzo con patate al forno
 
      - Lugana vom Gardasee
 
    
    
    
Dienstag,
      5.4.
    Nach
    gemütlichem Start fuhren wir den Gardasee entlang, sporadisch
    bedrängelt durch flotte Ortskundige aber ohne steckenbleibenden Bus vor
    uns wie vorgestern. Danach erwartete uns die bekannt triste, flache und
    industriell geprägte Landschaft der Po-Ebene, in der wir es leider
    verpassten eine der zahlreichen Waschstraßen anzusteuern um unseren
    Touran von seiner Salzkruste zu befreien.
    
    Um 14Uhr waren wir in
    Cremona, fanden unweit unserer Bleibe einen Parkplatz, stärkten uns mit
    einer Latte Macciato und begaben uns dann zur Stadtbesichtigung. Der
    Ort ist angenehm wenig touristisch, schön mittelalterlich, übersäht von
    Kirchen und tut nach dem Gardasee richtig gut. Am Domplatz gibt es eine
    schöne Gelateria, der Kellner spricht Deutsch, ist ja ok, das Eis ist
    delikat und der Gang zum WC ein kleines Abenteuer: Das Pesonal am
    Tresen betätigt einen Schalter, eine Aufzugtür öffnet sich, man steigt
    ein, drückt "-1" und wartet. Unmerklich senkt sich der Aufzug, man
    befürchtet schon eine Fehlfunktion, aber schließlich öffnet sich eine
    90° versetzte Tür zum Kellergeschoss. Schummriges Licht empfängt den
    Gast, "Fahrstuhl zum Abort" dachten wir beide unabhängig voneinander in
    Reminiszens an Louis Malles Meisterwerk mit Miles Davis' nicht weniger
    meisterhafter Musik.
    
    Nach der Dombesichtigung widmeten wir uns
    einem Anachronismus und versuchten auf dem Hauptpostamt eine Postkarte
    zu versenden, zogen eine Bearbeitungsnummer der Kategorie "P", warteten
    geduldig auf die "057" und brachten am Schalter unser Anliegen vor. Die
    Dame war sichtlich erheitert, musste aber aufgrund des skurillen
    Antrags erstmal nachfragen, die Postkarte wurde zwei Male gewogen und
    schließlich für 2,90€ auf den Weg nach GERMANIA gebracht.
    
    Nicht
    weniger skurill war dann unsere Bleibe, die uns um 18:30Uhr von Alda
    übergeben wurde: In einem stinknormalen Mehrparteienhaus hat jemand
    "Castle House" eingerichtet, mit künstlicher Natursteinmaueroptik, viel
    schmiedeiesernem Dingsbums inlusive Fackelträgern mit
    Energiesparlampen, einer Art Zugbrücke neben dem Esstisch, Kerkertüren
    zu den Schlafräumen und wuchtigem Holzinterieur. Aufrgund der Bilder
    bei Booking.com waren wir eigentlich der Meinung ein AltstadtAppartement
    mit historischer Bausubstanz zu buchen, ob dieses kleine Disneyland nun
    für violinenkaufende Chinesen oder den italienischen SM-Club
    hergerichtet wurde entzieht sich unserer Kenntnis. Aber gemütlich und
    irgendwie interessant ist es schon. Und...Alda hatte den Tipp des Tages
    für ein Restaurant, gleich um die Ecke, richtig gut und geerdet, die
    Osteria La Bissola!
    
      - Culatta e carciofi (Schinken mit Artischockenherzen)
 
      - Lumache in umido con spinaci (Schnecken in Sauce mit Spinat)
 
      - Mammola trifolata con fonduta die pecorino (ganze Artischocke mit
        Pecorino-Creme)
 
      - Marubini in brodo (Totellini mit Fleischfüllung in Hühnerbrühe,
        Spezialität aus Cremona)
 
      - Petto de 'Anatra all' arancia e miele (Entenburst mit Orange und
        Honig)
 
      - Pana cotta al caramello
 
      - Sbrisolona con Zabaione al moscato (Mandelkeks mit Weinschaumcreme)
 
      - Weißwein des Hauses
 
      - Café
 
      - Grappa...
 
    
    
Montag,
      4.4.
    Unser
    Haus in Tremosine Villa, die Casa Luisa oder eben doch incognito Adele,
    wurde schon irgendwie liebevoll für uns vorbereitet, die Heizung lief
    und auf dem Wohnzimmertisch standen eine Flasche Wein und drei Gläser.
    Der Wein war allerdings umzingelt von recht authentischen 60er Jahre
    Möbeln plus der ubiquitären IKEA-Ferienhausausstattung und die Heizung
    war gegen die Kälte der Monate der Winterpause machtlos. So sah unser
    Bett dann auch aus wie das Club-Sandwich, das ich am Samstag bei der
    Weinprobe verzehrt habe, etliche Schichten von Decken begruben uns
    unter sich und Wärmflaschen verhalfen uns zu einer frühen aber
    gemütlichen Nachtruhe. Zum Glück hatte ich gestern gleich nach unserer
    Ankunft heiß geduscht denn bereits am Ende dieses kurzen Kapitels
    versiegte das warme Nass und eiskaltes Wasser aus einem Gletschersee
    plätscherte aus dem Hahn. Als sich an diesem Zustand auch heute nichts
    änderte und es zusätzlich beim Versuch warmes Wasser zu zapfen nach Gas
    roch sagten wir dann doch unseren Vermietern Bescheid und das
    kleine Problem konnte schnell behoben werden.
    
    Nach dem
    Aufstehen gingen wir aber zunächst einkaufen, die Beschreibung hatte
    Recht, 150m zum Alimentari, leider auch etwa 80 Höhenmeter. Aber es gab
    alles was das Herz begehrte und da wir was Reisen angeht etwas aus der
    Übung sind und der letzte Italienaufenthalt auch bereits 5 Jahre
    zurückliegt waren wir über die Deutschkenntnisse der Dame im kleinen
    Supermarkt und des Metzgers nebenan auch gar nicht böse. Frisch
    gestärkt vom lokal erzeugten Käsen, Schinken und Salami stiegen wir
    dann erneut von Tremosine Villa nach Tremosine Vesio auf, wanderten zum
    Valle di Bondo und dort einen ca. 7km langen Rundweg mit schöner Sicht
    auf die schneebedeckten Berge und in das Tal des Gardasees. Am
    Wegesrand blühten Leberblümchen, Christrosen, Schlüsselblumen,
    Hundszahnlilien und Kissenprimeln (wenn die Pflanzenbestimmungs-App
    richtig bestimmt hat) und erfreuten unser frühlingssehnsüchtiges Herz.
    
    Jetzt
    mixt Ratri gerade unseren Aperitif aus Mandarinetto und Weißwein
    und dann besuchen wir das Ristorante Pizzeria La Fenice (80 Höhenmeter
    über uns), da Nando (15 Höhenmeter unter uns) heute leider Ruhetag hat.
    
    
      - Aperol Spritz und birra Dolomiti
 
      - Antipasti di terra (Salami, Schinken, Coppa, Speck, Käse,
        Zwiebelconfit...)
 
      - Spaghetti frutta di mare
 
      - Tagliatelle con pesce spada e limone (geräucherter Schwertfisch und
        Zitrone)
 
      - Pizza Helios (Speck und Ei)
 
      - Tiramisu
 
      - Trebiano vom Gardasee
 
      - Grappa
 
      - Café
 
    
    
    
Sonntag,
      3.4.
    Eigentlich
    war ja gestern schon Urlaub, als wir bei einer wunderbaren Weinprobe
    bei Tilman schon viel über unsere Zielregionen in Italien gelernt und
    erste Weine probiert haben. Oder sogar schon am Freitag, als wir Uwe in
    Ulm vom Bahnhof abgeholt und abends gegrillt haben. Heute dann richtig,
    die gute alte Strecke über den Fernpass und Brenner, nur jetzt eben mit
    digitaler europäischer Reiseregistrierung, digitaler Vignette und
    digitaler Streckenmaut. Aus dem verschneiten Oberschwaben in
    das 15°C warme Südtirol, dann weiter an die Westseite des
    Gardasees und in die Berge nach Tremosine Villa. Dort hatten wir wohl
    statt einer Unterkunft ein ganzes Exit-Paket (Escape Room Spiel)
    gebucht, nur mit Hilfe des freundlichen Personals im Restaurante da
    Nando, das die Abbildung des Gebäudes in Booking.com identifizieren
    konnte, und schließlich durch ebendiesen Vergleich fanden wir nach
    ausreichender Suche inklusive ausreichender Höhenmeter den
    Schlüsselsafe am Tor, gaben den vierstelligen Code ein und bezogen so
    das gemütliche Haus in den Bergen, das statt Casa Luisa aus
    irgendwelchen Gründen Casa Adele heißt und daher mit der
    Anfahrtbeschreibung nicht identifizierbar war.
    
    Und nun auf zu Nando!!
    
    Nachtrag, es war ein Volltreffer!
    
      - Aperol Spritz
 
      - Birra
 
      - Knödel aus Kartoffel und Gemüse (Scapola oder so ähnlich) mit Creme
        aus Käse aus Tremosine
 
      - Ziegenkäse mit Gemüsesalat
 
      - Geröstetes Brot mit Lardo und Honig aus Tremosine (Crostone
        al lardo)
 
      - Kalbsbäckchen geschmort mit Sauce und Lauch-Kohlgemüse (Guancia
        vitello)
 
      - Trofie mit Felchen und Zitrone (trofie coregone)
 
      - Tagliatelle nevese (mit Trüffel)
 
      - Tiramisu
 
      - Panna cotta mit Beeren
 
      - Sauvignon Blanc aus Riva dal Garda
 
      - Grappa
 
      - Café
 
    
    Reicht!