7. Februar
    Und
    noch ein Tigertag, und was für einer! Wir unternahmen unsere Morgensafari
    zusammen mit Patricia und Andrew, nach Australien ausgewanderten Briten, und
    natürlich Gudda, und folgten fast ohne Warnrufe zu hören einigen Spuren.
    Gegen 8:30Uhr sahen wir, bzw. Patricia dann den ersten Tiger, ein kräftiges,
    männliches Tier, das kurz darauf im Unterholz verschwand. Bereits zu diesem
    Zeitpunkt fiel uns ein Stein vom Herzen denn Helen und Vernon hatten diesen
    Tiger länger beobachten und fotografieren können, und das fehlte noch zu
    unserem Glück. Die beiden waren nämlich am Montag mit Gudda unterwegs, der
    dann aufgrund unseres ausdrücklichen Wunsches zu uns wechselte, und während
    die beiden immer noch keinen Tiger gesehen hatten konnten wir die gestrige
    Begegnung feiern. Irgendwie hatten wir das Gefühl, auch wenn die beiden in
    ihrer freundlichen Art niemals etwas gesagt hätten, ihnen sowohl Gudda als
    auch den gestrigen Tiger weggeschnappt zu haben. Nun war alles rund.
    
    Doch der Freude nicht genug! Wenig später kam eine etwa sechs Jahre alte
    Tigerin des Wegs, gefolgt von zwei ihrer drei fast ausgewachsenen, etwa 18
    Monate alten Tigertöchter. Alle drei liefen neugierig um sich blickend an
    den Fahrzeugen entlang, die Mutter parkte dann die "Kleinen" etwas abseits
    des Weges und entfernte sich von ihnen, um Geschäften für Erwachsene
    nachzugehen, nämliche Bäume zu markieren und, nach einer kurzen Abwesenheit
    ausgiebig am Wasserloch zu trinken. Und da Helen und Vernon die ganze Zeit
    in der Nähe waren sind alle voll und ganz auf ihre Kosten gekommen und die
    heutige Tigerparty kann steigen.
    
    
    Drei Tigerinnen in Bandhavgarh
    
    
    
    Es ist wirklich unfassbar, nach so vielen tigerlosen Anläufen haben wir
    dieses Mal in den zwei Nationalparks sage und schreibe sechs Tiger
    gesichtet, und davon fünf hautnah, der gestrige sogar sehr intim und ohne
    große Aufregung durch zahlreiche Fahrzeuge. Dieser große Bengalische Tiger
    war sicherlich der mächtigste Eindruck, wunderschön waren alle, mögen sie
    Indien und der Welt noch lange erhalten bleiben! Allerdings mussten wir auch
    feststellen, dass wir eher die ruhigen, geräuscharmen und distanzierten
    Beobachter sind, natürlich macht "nah" Spaß, aber den Tieren so auf das Fell
    zu rücken hat auch Nachteile, woher soll der Tiger wissen, dass es o.k. ist
    zwischen den Autos durchzulaufen, durch die Häuser in der Pufferzone aber
    nicht? Wie dem auch sei, die sieben Safaris in fünf Tagen waren wieder
    absolut großartig, wir haben viel gelernt und wir hatten sehr viel Spaß!
    
    Am Mittwochnachmittag hat der Park geschlossen, daher unternahmen wir mit
    unserem britisch-australischen Tiger Club und Gudda einen Spaziergang durch
    die Gärten der Lodge und die angrenzende Gegend. Bei einer Bauernfamilie
    bekamen wir einen Tee und Gudda kaufte noch eine Flasche Mahua-Wein, der aus
    den Früchten des gleichnamigen Baums vergoren wird und die Grundlage für die
    Abschieds-Tigerparty darstellen wird. Denn morgen geht es schon via Jabalpur
    nach Delhi, wo wir noch eine Nacht verbringen und am Freitag zurück in die
    kalte Heimat fliegen werden.
    
    Und damit ihr alle wisst wie unser Gudda aussieht, hier noch ein Foto, etwas
    verfremdet mit einer populären Smartphone App:
    
    