17.09.13

Beim Frühstück setzen wir uns gegen die Gruppen von Hauser und Studiosus durch und futtern uns dick und rund. Was sagte Mike? Genau unser Niveau, aber nicht unsere Preisklasse. Nach dieser Schlacht Fjällräven gegen Jack Wolfskin am Buffet besichtigen wir das Kloster Pekor Chode in Gyantse, das uns auch wieder sehr gut gefällt. Das Kloster war immer Sitz mehrerer Sekten, beherbergt auch eine stattliche Büchersammlung, sehr schöne Masken und hat eine große Stupa, die man besteigen kann. Der Ausblick über das Kloster und die Altstadt ist wunderbar, auch die Festung über der Stadt kann sich sehen lassen. Die Festung wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts von den englischen Truppen unter Younghusband zerstört, das Kloster dann zum Teil in der Kulturrevolution. Beides wurde und wird instand gesetzt und sieht nun aus wie aus dem Ei gepellt. Wir kaufen noch ein paar Andenken direkt im Tempel und schlendern durch die sehr sehenswerte Altstadt, dann geht es wieder auf die Straße.

Wir fahren am 7138m hohen Nochin Kansang vorbei und bewundern seinen gewaltigen Gletscher, dann geht es vom 5086m hohen Karo La Pass ins Tal nach Nakartse. Das Städtchen liegt am See Yamdrok Yumtso, einem der drei heiligen Seen Tibets. Fischen ist daher verboten, trotzdem verkauft man den Chinesen gerne angeblich fangfrischen Fisch aus dem See. Wir dürfen das Restaurant nicht frei wählen sondern müssen in ein sogenanntes "alien restaurant", das für Ausländer lizensiert ist. Und da ist es wieder, dieses aufreizende Desinteresse, das wir seit Intourist und Autoput nicht mehr gesehen haben. Geschmeckt hat es dann trotzdem, schlechtes Essen zu kochen bringt kein Chinese übers Herz.

Die Fahrt führt dann noch viele Kilometer am See entlang, der blau und türkis in der Sonne funkelt, bis die Straße zum Pass Kamba La aufsteigt, der uns wieder ins Tal des Yarlung Tsangpo (Brahmaputra) bringt. Von dort aus ist es ein Katzensprung nach Lhasa und gegen 17Uhr sind wir wieder im House of Shambhala. Leider hat sich "unser" Zimmer 202 dem tibetischen Standard angepasst und das WC leckt, sonst ist es genau so schön wie letzte Woche. Wir gehen Essen, es gibt Schweinerippchen süß-sauer, Brokkoli, Pilze auf Senfblättern, gebratene Momos und gefüllte Paprika, dazu Lhasa-Bier. Anschließend bummeln Ratri und ich noch durch einen großen Supermarkt und kaufen Mitbringsel, die Auswahl ist riesig und sehr interessant.

Bei einem Black Label (die Flasche muss alle werden!) beschließen wir den Abend und erste Gedanken an die kommenden Tage kommen auf.


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