16.09.13

Noch vor dem Frühstück genießen wir den Sternenhimmel, der aufgrund der fehlenden "Lichtverschmutzung" gigantisch ist. Das Frühstück ist dann eher das Gegenteil.

Um 6:40Uhr rollen wir mit reparierter Kupplung vom Hof des Hotels und der Anfang dieses Urlaubs holt mich ein, denn Lapa wählt heute morgen eine "best of Bollywood" DVD mit toller Musik und tanzenden Stars. Sinn des frühen Starts war unter anderem die fehlenden Laufzettel, denn die Kontrolleure treten erst um 9:30Uhr ihren Job an. So kommen wir auch gut vom Fleck und sind zum Sonnenaufgang wieder auf dem Lakhpa La Pass. Wir sehen sehr viele Radfahrer, große Gruppen und Einzelkämpfer, Tibet scheint groß in Mode zu sein.

Am Vormittag besuchen wir eine Messerschmiede in einem winzigen Dorf, der Handwerker ist scheinbar weit über die Grenzen der Region bekannt, seine Stücke sind wunderschön, nicht ganz billig und leider nur auf Bestellung erhältlich. Wir werden mit Tsang verabschiedet und freuen uns über unseren Besuch.

Auf der Straße begegnen uns immer mehr Radfahrer und bei einem Stop kommt Mike mit einem Tourguide ins Gespräch und erhält die Kontaktdaten, eventuell ergibt sich ja tatsächlich mal etwas. Vor Shigatse legen wir wieder eine Zwangspause ein, nun greifen die Laufzettel wieder und wir waren natürlich zu schnell. In Shigatse gehen wir sehr leckere Yak-Momos essen und unsere Tourguides freuen sich über unseren Reiseführer. Alle 12 tibetischen Phrasen sind in tibetischer Schrift falsch, besonders lachen müssen sie über Phrase 12, die etwas verschlüsselt "Nichtmehrdazugehören der Region zum Großenganzen" bedeutet (ich will hier kein Futter fürs Kontoll-Phrasenschwein liefern).

Anschließend fahren wir Richtung Gyantse und sehen fruchtbare Landschaften mit viel Landwirtschaft, gepflegten Häusern und etwas Wohlstand. Von hier sind es nach Sikkim nur 6 Stunden Fahrt, d.h. Gangtok ist gerade eine Tagesetappe entfernt, so nah sind wir an der Reiseregion vom letzten Jahr. Die Grenze ist allerdings momentan nur für Güterverkehr geöffnet.

Wir legen einen Tankstop ein und albern etwas mit den Angestellten, insgesamt haben die Menschen hier weniger Berührungsängste als in der Everest-Region. Wir sehen uns noch die Gepel-Wassermühle an, die geröstete Gerste zu Tsampa mahlt, außerdem gibt es dort erntefrische Wassermelone vom Feld, die sehr gut schmeckt.

Gegen 17Uhr sind wir in Gyantse und beziehen unser feudales Hotel, genießen eine heiße Dusche, laufen etwas durch die hübsche Stadt und gehen dann essen. Und, hurra, neben unserem Hotel gibt es ein Restaurant mit WLAN!



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