07.09.13
China! Das erste Mal für uns! Gelobtes Land mit der vielleicht besten und vielfältigsten Küche der Welt!
Um 0:30Uhr heben wir von Dumdum Airport in den Nachthimmel über Kolkata
ab, nach etwas mehr als 2 Stunden landen wir in Kunming. Die Einreise
nach China ist denkbar einfach und in 2min abgeschlossen, daran werde
ich denken wenn ich in etwa 14 Tagen das Affentheater in den U.S.A.
erdulden muss.
Nach dem Wieder-Checkin für den Inlandsflug warten wir nur kurz im
Terminal, dann fliegen wir noch etwa 3 Stunden weiter, vertreiben uns
die Zeit mit Dösen und dem Ausprobieren chinesischer Flugzeug-Snacks
(die aber auch in Europa merkwürdig sein können) und landen schließlich
um 11Uhr Ortszeit in Shanghai. Geli und Mike warten schon auf uns und
mit vereinten Kräften bekommen wir auch Mikes Fahrrad in den bestellten
Kleinbus, der uns dann über gegenüber indischen und auch deutschen
Verhältnissen leere Straßen in die Innenstadt zum Ibis Yu Garden fährt.
Der Checkin im Hotel verläuft problemlos, lediglich die Aufbewahrung des
Fahrrades bringt zunächst die nette junge Dame und dann Mike etwas ins Schwitzen. Nach der
erfrischenden Dusche genieße ich das kontrastreiche Panorama vom
Hotelfenster, die kümmerlichen Reste der alten, zweistöckigen Bauweise,
eingerahmt von Hochhäusern und breiten Straßen. Ratri telefoniert noch kurz mit
Yang, die uns um 15Uhr im Hotel abholen wird. Dann klopft es und unsere
Zugtickets für morgen werden überreicht - klappt doch alles wie
geschmiert!
Nach der freudigen, gegenseitigen Begrüßung geht es mit Yang auf
Shanghai-Tour. Neben praktischen Dingen wie Bankomat haben wir erstmal
Bedarf an ersten chinesischen Snacks wie "Baoze" (vergesst die
Schreibweise), also Dampfnudeln mit unterschiedlichen Füllungen, oder
dem berühmten Stinke-Tofu, den wir in einer sehr milden Variante für
durchaus genießbar halten.
Wir sehen uns den Yu Yuan Garden an, eine wunderbare, bis 400 Jahre
alte Anlage mit Pagodenhäusern, Seen und natürlich Bepflanzung aller
Art. Vor allem die Detailverliebtheit fasziniert uns, da ein Elefant,
hier zwei Drachen, dort eine Schlange. Nach einem weiteren Happen
schlendern wir zum Bund, der Promenade am Huang-Pu, und flanieren bis
Einbruch der Dunkelheit, eine beliebte Beschäftigung für Einheimische
wie Touristen. Der Blick ist spektakulär, das "alte" Shanghai (Puxi)
mit seinen Kolonialbauten auf unserer Seite, das "neue", die
Sonderwirtschaftszone Pudong mit den modernen Skyscrapern, auf der
anderen. Wir fahren mit der Fähre nach Pudong und sehen uns ein wenig
um, kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Wir gehen in ein Restaurant mit Blick auf die Skyline der "alten"
Westseite, suchen gemeinsam Speisen aus und schwelgen. Gefüllte
Lotosstengel, gereifter Tofu mit Pilzen, Salat mit Walnüssen und
Sojasauce, Pilze mit Koriander. Das waren die kalten Vorspeisen. Dann
scharfer (mala) Fisch in Chili, Rindfleisch in schwarzer Peffersauce
auf Zwiebeln, Nudeln mit Meeresfrüchten, Weizennudeln, Reis mit Gemüse
und Speck, spinatartiges Gemüse. Dazu Tsingtao. Vor allem das
Rindfleisch hat uns alle völlig begeistert, unglaublich zart mariniert
zergeht es auf der Zunge. Fantastisch.
Ein Taxi bringt uns nach dem Abschied zurück ins Hotel und bei einem
The Dalmore (Duty-Free-Whiskey) lassen wir den ersten abend in China
ausklingen.
Vielen Dank, Yang, für diesen wunderbaren Tag!