05.09.13
Heute Mittag waren wir bei Pali und Sagar zum Essen
eingeladen, das "festival of bengali home cooking" ging also weiter.
Den beiden geht es soweit gut, wenn sich auch das eine oder andere
Leiden eingestellt hat. Für Pali haben wir aus Deutschland ein
Blutzuckermessgerät mitgebracht und waren froh damit ein wirklich
sinnvolles Geschenk zu haben. Inbetriebnahme und erste Messungen nahmen
dann auch viel Raum ein, wobei man sofort gemerkt hat, dass das Prinzip
der Einwegmesstreifen und -lanzetten der Funktionsweise Indiens, in dem
nun wirklich alles mehrfach recycled wird, diametral gegenübersteht.
Den ganzen Nachmittag versuchte Sagar immer wieder mal die Schutzkappe
auf die
benutzte Lanzette zu setzen, was einfach nicht vorgesehen ist.
Ich bin mir sicher wir werden bei unserem nächsten
Besuch mehr Lanzetten als Messtreifen antreffen, da sich die Streifen
einer zweiten Benutzung widersetzen. Natürlich haben wir ebensoviele
Streifen wie Lanzetten mitgebracht.
Dua und Pali hatten gemeinsam gekocht und ein wunderbares Essen
gezaubert, das in Schärfe und Stil vollkomen auf uns bzw. mich
abgestimmt war. Sogar die Shingri (Krabben) waren schon "ausgepackt"
und der Fisch enthielt definitionsgemäß nur eine große Gräte, weil sie
wissen, dass ich Gräten nicht mag. Das ist zwar Quatsch aber lieb
gemeint. Vor allem ist es für Bengalen völlig unverständlich, ein Fisch
kann gar nicht genug Gräten enthalten, wie die Vorliebe für den Hilsha
verrät. Zu besagten Krabben und Fisch gab es Roti und Papua, natürlich
Reis sowie Gemüse, Dal und Linsen mit Ei, ein Rezept aus Rajastan.
Alles sehr, sehr lecker! Zum Nachtisch dann Misti Doi, was sonst.
Anschließend waren wir kurz bei Tripti im oberen Stock und haben uns
für morgen Mittag zum bengali Essen Teil 3 einladen lassen, das ist
Ehrensache, auch wenn die Fahrt nach Baghbazar in der Mittagszeit
anstrengend ist. Nach einem Tee wieder runter und "Tal" essen, die
Frucht der Palmyra Palme (Borassus mit schlauem Namen sagt Wikipedia),
ein leicht säuerlicher, erfrischender Geschmack mit einem Hauch von
Banane, angereichert mit zugesetzten Kokosflocken. Dann noch eimal Tee
und pappsatt mit Bus und Metro zurück ins Hotel, wo
Ventilator, Klimaanlage und Dusche (beziehungsweise "Mog", also Eimer
und Schöpfbecher) auf uns warteten.
Obwohl ich um 14Uhr noch behauptet habe nie wieder zu essen waren wir
abends dann nochmals im "Tong Fong" und haben Suppen und Huhn an
schwarzen Bohnen mit Nudeln Hakka style genossen. Unser Auftritt
vorgestern war wohl legendär, der Kellner fragte als erstes "you like
water today or only beer?"...