Eintrag vom 04.03.11
Heute
waren wir früh aus den Federn, zu früh, denn der Buchladen macht erst
um 10Uhr auf. Wir diskutierten viel wie wir mit Totuns Wunsch umgehen nach
Deutschland zu kommen und dort arbeiten zu wollen. Unmöglich
ist es nicht, realistisch aber auch nicht, und ein reines "Sponsoring"
(also bezahlter Urlaub) möchten wir aus verschiedensten Gründen nicht.
Nach dem Besuch im Buchladen deponierten wir unseren gewichtigen
Einkauf (ein prächtiges Buch über indische Saris - ich weiß auch, wer
sich jetzt beim Lesen gerade darauf freut) im Zimmer und stellten fest,
dass wir durch einen Irrtum, eine Eingebung oder
einen guten Plan, an den wir uns nicht erinnern können, das Zimmer bis
Samstag gebucht haben. Das lässt den Tag in völlig neuem Licht
erscheinen, plötzlich ist alles entspannt und wir können am Nachmittag
noch etwas ausruhen, duschen, frische Kleidung anziehen und im
tropischen Garten Bier trinken!
Mit der Metro fuhren wir zu den Palchaudhuris und aßen bei Tripti und
Totun zu Mittag. Sushanta sagte das Essen ab, da im Büro ein Notfall
eingetreten war, dafür verabredeten wir uns für später im Fairlawn.
Am Ende des sehr netten Mittagessens kam es zum Thema Deutschland und Job und wir machten ziemlich
unmissverständlich klar, wie wir die Situation sehen und dass der
Wachstumsmarkt eher Indien als Europa ist. Wir hoffen damit eine zwar
schmerzhafte aber faire Desillusionierung erreicht zu haben.
Anschließend verabschiedeten wir uns von Pali und Sagar brachte uns noch zur Metro-Station, wo wir auch ihm "goodbye" sagten.
Nach einer Dusche und etwas Ruhe, es wurde heute doch ganz schön warm
zur Mittagszeit, tranken wir mit Sushanta Bier im Garten des Fairlawn
und verbrachten eine nette Zeit miteinander, irgendwie sind wir einfach
auf der selben Wellenlänge. Zum Abschluss des Urlaubs befolgten wir
Santis Rat und gingen ins Aminia essen ("real Kolkata food"), tranken
noch einen Chai aus einem Tongefäß an einem Straßenstand und sagten so
"auf Wiedersehen" zu Kolkata. Bis bald!