Eintrag vom 28.02.11
Unser
Guesthouse ist wirklich klasse, das älteste noch aktive in Ayutthaya,
in offener Bauweise und natürlich ganz aus Holz bietet es ein
außergewöhnliches Flair. Man sollte allerdings die Jahreszeit beachten,
in der man sich ein solches Erlebnis aussucht, denn die alten Zimmer
sind nicht klimatisiert und über 30°C nachts nur mit einem Ventilator
sind nicht jedermanns Sache. Jetzt, Ende Februar, ist es für uns
grenzwertig, morgens fiel die Temperatur auf 27°C, dann ging es wieder
bergauf. So beneiden wir Neil, der das kühle Nordschottland gewohnt
ist, zwar um die über fünf Monate, die er noch bei den Elefanten sein
kann, aber ganz sicher nicht um die 10°C, die es hier bis zum Sommer
noch wärmer wird.
Gestern Abend hatte ich noch ein schönes Erlebnis, das mir zeigt, wie
weit mein Kopf noch im westeuropäischen Käfig steckt: Meine Sandale
hatte sich an einer Stelle etwas aufgelöst und mein Gedankengang war in
etwa "Ist das reparabel? Lohnt es sich, immerhin sind die Schuhe schon
7 Jahre alt, aber eigentlich noch gut?". Es war reparabel, gegenüber
vom Guesthouse ist ein Schuster, 5min, 10 Baht (25 Eurocent).
Heute sind wir zunächst mit der Fähre über den Fluss zum Bahnhof
gefahren, denn wir dachten morgen mit dem Zug zum Flughafen fahren zu
können. Leider geht das nicht, an der Strecke liegt zwar ein Flughafen
aber scheinbar nicht der, den wir brauchen. Also sind wir zur "Tour
with Thai" Agentur gelaufen, die uns schon die Fahrräder vermietet
hatte, und haben uns dort ein Taxi für den kommenden Tag bestellt. Mit
den beiden Schwestern, die den Laden betreiben, kann man nett erzählen,
allerdings hatte ihr Vater heute einen sehr schweren Autounfall und
daher war die Situation nicht zum plaudern geeignet. Hoffen wir, dass
er sich erholen wird.
Nach einer Mittagssuppe gingen wir zum Guesthouse zurück denn für
unseren letzten Tag in Ayutthaya hatten wir uns eine Bootsfahrt rund um
die Altstadtinsel reserviert. Ein typisches longboat mit netter Pilotin
holte uns ab und wir starteten zu unserer Rundfahrt. An drei Stellen
haben wir noch angelegt, und zwar am Wat Panan Choeng mit dem größten,
alten Buddha Thailands, am Wat Putthai Sawan und am Wat
Chaiwatthanaram, dem am besten erhaltenen, alten Tempel Ayutthayas.
Damit haben wir alle unser Wunschziele gesehen.
Mit dem longboat um die Altstadt von Ayutthaya
Im Kanal nördlich der Altstadtinsel, der die beiden Flüsse verbindet,
wimmelte es nur so von Bindenwaranen. Die drei, die wir im Park gesehen
haben, waren also keine Besonderheit, ein so großes und stattliches
Tier wie das eine dort war aber nicht mehr dabei. Nach etwa zwei
Stunden legten wir wieder an der Terrasse unseres Guesthouse an und
waren sehr zufrieden über den Ausflug.
Morgen nach dem Frühstück werden wir dann sehr rechtzeitig zum
Flughafen fahren und am Nachmittag nach Kolkata fliegen, wo das
Fairlawn schon auf uns wartet. Das Klima in Kolkata erscheint uns
momentan verlockend, etwa 30°C am Tag und erfrischende 15°C in der
Nacht, also perfekt! Ein Programm für die drei Tage haben wir noch
nicht, außer der Citytour mit Sumits Vater am Mittwoch. Ich bin aber
sicher es wird sich einiges ergeben.