Eintrag vom 22.02.11
Heute
war unser erster regulärer Arbeitstag im Kraal, d.h. um 7Uhr Frühstück,
um 7:30Uhr Unterstand und Schlafplätze ausmisten und säubern.
Anschließend wurden unsere Elefanten wieder gefüttert, momentan gibt es
ausschließlich Ananasblätter und ab und an Elefanten-Spezial-Pellets,
die wie mit ein Staubsauger in den Rüssel gesaugt und dann ins Maul
geprustet werden. Nach der Pelletmahlzeit am Spezial-Futterplatz muss
der Rüssel gereinigt und getrunken werden, danach geht es zurück in den
Unterstand.
Ratri und Sinuwan
Am
späten Vormittag folgte dann ein etwas weiterer Ausritt und das übliche Bad im Fluss.
Ich musste unbedingt versuchen auf dem Rücken von Jumpee zu stehen und
habe damit sowohl mich als auch meinen Mahout versenkt. Nass wird man
aber immer, egal ob man reinfällt oder nicht.
Danach gab es schon Mittagessen, wir haben zwischendurch erfreulich
viel Freizeit
um die Elefanten zu beobachten oder den Mahouts bei der Arbeit
zuzusehen. Natürlich können wir auch mit den Babyelefanten spielen,
Valentine zum Beispiel ist am Valentinstag geboren und damit gerade 8
Tage alt. Die kleinen sind einfach zu knuffig und der Rüssel schlackert
noch unbeholfen herum, die 40000 (!) Muskeln wollen beherrscht werden.
Man darf aber nicht vergessen, dass man auch bei einem eine Woche alten
Elefantenbaby einem 100kg schweren Kraftpaket gegenüber steht, das
seine Kraft nicht einschätzen kann. Vorsicht ist also angebracht.
Baby Elephant Wrestling
Nächster Höhepunkt war wieder unser tanzender und küssender Elefant,
der sich heute zusammen mit einem Artgenossen künstlerisch betätigte
und Bilder malte. Findet jemand das Wortspiel im vorangegangenen Satz?
Bilder malte? Ja, natürlich mit Anleitung ihres Mahouts malen diese
Elefanten Bilder, und zwar schöne. Es ist unglaublich mit welcher
Präzision und Ruhe sie den Pinsel halten und Flecken tupfen oder Linien
ziehen, alleine dabei könnten wir stundenlang zusehen.
Am Nachmittag ist der erste Programmpunkt immer "Elephant scrubbing",
also Elefant in die Waschstation bringen (lassen) und wässern, dann
bürsten alle gemeinsam drauf los. Jeden Tag sind drei Elefanten an der
Reihe und anschließend sauber, für etwa 10min zumindest, denn sich nach
dem Bürsten mit Erde, Stroh und sonstwas zu bewerfen gehört bei den
meisten Tieren zum guten Ton.
Am späten Nachmittag folgte der nächste Ausritt, dieses Mal zunächst
wieder im Royal Kraal (Exerzierplatz der Elefanten), dann die Straße
entlang und zum Fluss. Dieses Mal klappte das Aufrichten, immerhin etwa
10 Sekunden lang standen ich (und mein Mahout als Hilfestellung hinter
mir) auf Jumpee's Rücken. Ratri lässt sich für Blödsinn, bei dem man
nass werden kann, wie immer etwas mehr Zeit. Heute war beim Baden auch
unser Fotograf dabei, am Ende unseres Aufenthalts bekommen wir eine DVD
mit Bildern, auf die wir uns schon sehr freuen.
Am Abend sitzen wir zusammen, trinken Bier und fühlen uns alle wohl.
Für die meisten der Gruppe ist es schon der Abschiedsabend, nur
Sharlene und Patrick aus Australien haben wie wir die 7 Tage gebucht.
Und der Schotte Neil bleibt natürlich, und zwar noch 5 Monate und 3
Wochen. Wir sind sehr glücklich über unsere Entscheidung, kommen gerade
erst richtig an, erkennen unseren Elefanten auf Anhieb, fühlen uns beim
Reiten wohl. Es ist gut, noch fünf Tage zu bleiben!