Eintrag vom 17.02.11
Auch
der gestrige Mittwochabend war wieder ein Volltreffer, unweit unseres
Hotels haben wir ein kleines Restaurant mit chinesisch anmutenden
Betreibern aufgesucht und uns per Deuten und Fuchteln ein schönes Menue
zusammengestellt. Besonders lecker waren die angebratenen Pilze und ein
Salat mit Schweinekrusten sowie der gebratene Reis. Anschließend saßen
wir "wie immer" in bzw. vor der Eckkneipe ("Rolling Bar") und
lauschten der live Musik, die aber gestern etwas blass ausfiel. Wir
beschlossen den Abend auf dem Dach unseres Hotels, das mit Liegen,
Stühlen, Tischen, Barhockern, einer geschlossenen Bar und einer klasse
Aussicht auf die Skyline von Bangkok lockt. Warum uns das keiner gesagt
hat und nirgendwo ein Schild hängt ist rätselhaft.
Am heutigen Donnerstag haben wir es dann im dritten Anlauf geschafft
den Golden Mount zu besteigen, einen künstlich aufgeschütteten Hügel
mit dem Tempel Wat Saket darauf. Und tatsächlich waren wir für unsere
Verhältnisse recht früh dran, trotzdem eine schweißtreibende
Angelegenheit bei 32°C die vielen Stufen zu erklimmen. Belohnt wurden
wir dann mit einer fantastischen Aussicht über die Stadt und einem
angenehmen Wind.
Vom Golden Mount starten auch die Kanalboote, Wasserbusse wie die
Expressboote, nur eben auf den Kanälen der Stadt. Das Zu- und
Aussteigen will allerdings gelernt sein, mehr oder weniger im
Vorbeifahren heißt es beherzt zupacken und sich auf die Reling
schwingen, um dann zwischen dieser und dem Dach des Bootes hindurch ins
Innere zu klettern. Die Ticketverkäufer turnen außen um das Boot und
tragen Helme, die Brücken sind nämlich sehr niedrig. Bei manchen muss
der Kapitän sogar das gesamte Dach des etwa 20m langen Vehikels
absenken, ganz pragmatisch mittels Parallelogramm-Konstruktion,
natürlich während voller Fahrt und möglichst knapp vor dem Hindernis.
Gegen Spritzwasser schützt eine seitliche Plane, die die Passagiere
allerdings mittels Seilzug selbst nach oben ziehen und festhalten
müssen. Das bis jetzt beste Transportmittel überhaupt!
Rasant waren wir dann am Siam Center in der Neustadt von Bangkok, hier
tobt das moderne, reiche und westliche Leben. Ein Skywalk über alle
Kreuzungen und Staus hinweg verbindet Mega-Einkaufszentren mit
todschicken Läden aus aller Welt, zahllosen Restaurants von Fast Food
bis Gourmet, Kino und Siam Ocean Life - dem größten Aquarium
Südostasiens, das wir uns ansehen wollten. Die Preise in diesem Bangkok
sind gesalzen, brachte uns der Wasserbus noch für 9 Baht zum Siam
Center kostete der Eintritt ins Aquarium satte 1000 Baht (25€), selbst
für Europäische Verhältnisse happig. Aber die Sache war es wert, eine
gigantische Anlage mit meterlangen Haien und Rochen, so groß, dass man
mit Glasbodenbooten darauf gefahren wird, ist das Herz des Zoos. Darum
gebaut sind zahlreiche Becken, kleinere Anlagen, Informationsecken,
Wasserläufe und -fälle, einfach klasse. Und dann gibt es noch eine
Sitzecke mit kleinen Pools, die sich "happy fish - happy feet" nennt.
Ja und dann war es soweit, wir steckten unsere Füße ins Wasser und
ließen sie 15min lang von Hunderten kleiner Fische abknabbern, aber
immerhin im Zoo und nicht in der Touristentsraße von Bangkok mitten auf
dem Gehweg.
Völlig begeistert verließen wir das Aquarium und machten uns auf die
schwierige Suche nach dem Hardrock Cafe, das ganz in der Nähe sein
musste. Leider bedient sich die Homepage des Hardrock Cafes in der
Rubrik "so finden sie uns" den Diensten von Google und die können wohl
ganz gut unbescholtene Bürger in ihren Vorgärten fotografieren, kennen
sich in Bangkok aber kein bisschen aus. Wir umrundeten den angeblichen
Standort etwa 1h lang, fragten dabei zahllose Passanten und Parkwächter
und kamen schließlich wieder beim Aquarium an. Dort wusste die Tourist
Info Rat und am frühem Nachmittag kam ich endlich zu meinem Burger,
Bier und T-Shirt.
Das Kanalboot brachte uns zurück zum Golden Mount und nahe des Hotel
ließen wir dann vollenden, was die Fische begonnen hatten - eine
Fußmassage musste her um die doch arg strapazierten Pfoten wieder auf
Vordermann zu bringen. Als zu 90% entspannend und zu 10% schmerzhaft
würde ich das Erlebnis beschreiben, insgesamt aber eine Wohltat.
Und nun steht sie auch schon an, unsere "last night in Bangkok", denn morgen wollen wir mit dem Zug nach Ayutthaya fahren.