Eintrag vom 16.02.11
Unser
Ausflug nach China Town am gestrigen Abend war ein voller Erfolg. Wir
probierten ein neues Transportmittel aus und fuhren mit einem Chao
Phraya Expressboot. Diese Wasserbusse verbinden mit rasanter
Geschwindigkeit und hoher Taktrate zahlreiche Anlegestellen entlang des
Flusses, und das für 14 Baht, also ca. 40 Cent, egal, wohin die Reise
geht. In China Town angekommen stellten wir fest, dass die urigen
Geschäfte mit allerlei Exotischem und Schmuck bereits geschlossen
hatten. Dafür hatte die Zeit der Garküchen gerade begonnen und die
Straßen füllten sich mit hungrigen Passanten. Wir fanden ein nettes
Plätzchen in einer Seitenstraße und wurden mit Shrimps mit Knoblauch
und Pfeffersauce sowie gebratenem Reis mit Shrimps wunderbar bekocht,
und das 2m neben den in den Himmel schlagenden Flammen aus dem Wok.
Hier alte Tradition, da eine Garküche einfach über kein Restaurant,
also Raum, verfügt, wurde diese Art des Kochens in der westlichen Welt
erst kürzlich erfunden und nennt sich vornehm Frontcooking.
Ein Tuktuk brachte uns nach der Nachspeise, einem Stück saftiger und
sehr süßer Jackfrucht zu einem, nun ja, akzeptablen Preis aber extrem
rasant zurück zum Democracy Monument unweit unseres Hotels und der
Abend klang bei ein paar Bier in unserer Stammkneipe an der Ecke bei
live Musik aus.
Der Mittwoch verlief dann fast wie geplant, nur dass wir den Plan
ändern mussten. Wir wollten nämlich ganz früh auf den Beinen sein um
bei guter Sicht und in der Kühle des Morgens mal wieder den Golden
Mountain zu erklimmen. Leider kämpften wir um 8Uhr statt mit dem Golden
Mountain noch mit dem Wecker. Also auf zum Wat Phra Kaeo und Grand
Palace, dem "must see" Bangkoks. Und so voll war es dann auch,
Menschenmassen aus aller Herren Länder, die sich im weitläufigen
Gelände nur zögernd verliefern. Die eine oder andere ruhige Ecke haben
wir aber doch gefunden, insgesamt ein beeindruckendes Bauwerk aber eben
viel zu gut besucht. Außerdem war uns heute zu warm, erstmalig schien
die Sonne unbarmherzig vom Himmel und der angenehme Wind der ersten
beiden Tage fehlte. Trotzdem komme ich mir blöd vor bei 35°C und Palast
ansehen zu jaulen - wenn ich lese was Mike in Afrika gerade leistet
feiern wir hier allenfalls Kindergeburtstag.
Nach dem Palast und ein paar Spießen vom Straßengrill sowie einer
herrlich süßen und reifen Mango fuhen wir wie am Morgen schon mit dem
Expressboot auf dem Fluss weiter bis zum Central Pier. Von dort brachte
uns der Sky-Train, eine Art S-Bahn, zur Thai Red Cross Society, deren
eines Institut eine Snake Farm ist, die sich der Gewinnung von
Schlangengift und der Toxikologie widmet. Das absolut sehenswerte
Institut ist das älteste dieser Art in Asien und nach dem Instituto
Butantan in Brasilien das zweitälteste der Welt. Haltung und Tiere sind
in bestem Zustand, die Ausstellung hervorragend und die Präsentation
einiger Tiere inklusive einer etwa 5m langen Königskobra sehr
informativ. Höhepunkt der Show war ein hysterisch kreischendes
japanisches Pärchen, das sich in Erwartung des sicheren Todes einen
freundlichen Tigerpython um den Hals legen ließ, nachdem die weit
mutigeren Kinder diesen wieder hergegeben hatten.
Der Sky-Train fuhr uns nach ein paar knusprigen Hähnchenteilen und zwei
Spießen, zu denen wir nicht nein sagen konnten, zurück zum Pier und von
dort aus genossen wir die fast 30minütige Rückfahrt mit dem Expressboot
auf dem Chao Phraya. Anschließend kühlte uns der Hotelpool von außen,
ein erstes Bier von innen und nun freuen wir uns auf das Abendessen!