Spanien 2018 blog - 04.10.18

Beim Frühstück hatten wir eine nette Plauderei mit unseren Gastgebern, wenn wir geahnt hätten, dass Jacky, die Dame des Hauses, aus England kommt, hätten wir die gestrigen Missverständnisse in Französisch auch von vorneherein vermeiden können.

Die erste Hälfte des Tages widmeten wir dann dem ausführlichen Besuch der Cité von Carcassonne, pünktlich zum Einlass um 9:30Uhr standen wir ganz vorne in der Schlange zur Burg, noch bevor die Busse die Hundertschaften Besucher aus allen Ländern freilassen. Auch wenn die Burgmauern heute nicht begehbar waren, da überall Zelte, Buden und Mittelalter-Toitoi-WCs für ein dreitägiges Festival aufgebaut wurden, war der Besuch sehr lohnenswert. Nach einem schönen Mittagessen folgte Teil zwei, eine geführte Tour in der Cité inklusive der Basilika, ebenfalls ein gelungener Programmpunkt.

Anschließend fuhren wir in's ca.30min entfernte Limoux um das Piano-Museum anzusehen, das allerdings leider entgegen der Information im Internet geschlossen hatte und so wie wir es verstanden haben nur bei vorheriger telefonischer Anmeldung zu besichtigen ist. Dafür, und das war mehr als nur ein Trostpreis, hatte das wenige Meter weiter gelegene Musée des Automates geöffnet, ein unglaubliches Erlebnis. Zahlreiche teils überlebensgroße Androiden, Automaten oder vielleicht auch Puppen zu nennende Geschöpfe, die aufgrund ihres komplexen, mechanischen Inneren zum Leben erwachen, verzaubern den Besucher und entführen ihn in eine andere Welt, die aufgrund der Gestaltung und der begleitenden Musik schön und verstörend zugleich ist. Tierwesen, Hexen, sterbende Schönheiten, eine in einen Käfig gesperrte Elfe, prächtig gewandete Adlige aus Venzien, der Fantasie Martine Morands waren bei der Erschaffung dieses Kosmos' augenscheinlich keine Grenzen gesetzt. Spätestens als uns Frau Morand persönlich das erläuternde Video anstellte und uns dann in der Werkstatt herumführte war der Besuch an Skurillität kaum noch zu überbieten, denn, und das ist jetzt nicht despektierlich gemeint, Martine schien aufgrund ihres Äußeren Teil der von ihr erschaffenen Welt zu sein.

Musee des automates 1    Musee des automates 2

Völlig begeistert kehrten wir in Limoux noch bei einem Weinhersteller ein, luden nochmals 24 Flaschen in den Touran, kauften drei große Dosen Cassoulet im Supermarkt und fuhren zufrieden nach Carcasonne zurück, wo wir kurz vor Sonnenuntergang nochmals einen fantastischen Blick auf die Cité genießen konnten, in deren Herzen wir wohnen und dann auch wieder zur Nacht gegessen haben, wobei wir das Cassoulet einer anderen Maison, insgesamt gibt es weit über 100 Restaurants, kennenlernen durften. Und nun werden wir versuchen zu schlafen, auch wenn das dreitägige Festival, das anscheinend für einen erlauchten Kreis von Managern ab morgen die ganze Burg gebucht hat, die dann nicht besucht werden kann, uns Stand 22:41Uhr mit sehr lauter live- und Konserven-Musik der 70er und 80er Jahre derartig zudröhnt, dass die Fenster im Rahmen wackeln und scheppern (gerade jetzt Thunderstruck von AC/DC).

Carcassonne Sonnenuntergang



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