RAO08 - der
Orientexpress-Film
Von den kreativen Möglichkeiten der Videofilmerei war ich schon
früh fasziniert, allerdings
war die hardware für mich damals zu teuer. Später wollte
ich mit alldem nichts zu tun haben, zu zeitaufwändig und nur
Ärger mit Dateiformaten, Codecs, Auflösungen,
Seitenverhältnissen und allen anderen erdenklichen
Inkompatibilitäten. Nun habe ich meinen zweiten Film fertig und
ich
muss sagen - ich hatte mit beidem Recht!
Auslöser für die Idee eine kleine Kamera (Sanyo Xacti HD2) zu
kaufen
war das video diary in "long way round/down". Ich dachte mir, da ich
ohnehin auf der Rallye abends sehr müde sein würde wäre
es gut kein Tagebuch schreiben zu müssen, sondern einfach in die
Kamera zu sprechen. Das ganze wollte ich dann zusammenfügen und
mit Datum-Untertiteln versehen - fertig.
Nach der Rallye saß ich dann mit über 8,5h Material in ca.
800 clips da, natürlich hatte ich ständig gefilmt, nach dem
Aufstehen, aus dem Auto, bei Pausen, beim Essen und abends im Hotel. Es
musste wohl ein "richtiger"
Film werden und mein Kopf war auch schon voller Ideen. Mit
Pinnacle
Studio 11 hatte ich zufällig bereits eine Software unter
Windows zur Verfügung, die
meinen Ansprüchen gerecht werden sollte. So fand
der Schnitt auf unserem (etwas zu alten aber nochmal aufgemotzten)
Windows-PC statt und die Linux-Maschine diente zur parallelen
Clip-Auswahl und als fileserver für die grossen Datenmengen.
Insgesamt war das technische Konzept o.k..
Ein Drehbuch brauchte ich nicht, vom Vorstarttag bis zur
Siegerehrung
mussten chronologisch 12 Tage dokumentiert werden. Nach den Szenen des
Tages, unterlegt mit der wunderbaren Musik des Albums Point Of Entry von
Judas Priest, folgt jeweils
das Tagebuch, teils noch mit bewegten oder
unbewegten Bildern (insert sagt man da wohl). Die Überblendungen
zwischen den Tagen sind einfache dunkel-Blenden (fade out/in), sonst
gibt es nur harte Schnitte. Einen einzigen Effekt habe ich mir
gegönnt, das zersplitternde Logo im Vorspann, wenn die Gitarre bei
Magic Carpet Ride von den Bollock Brothers einsetzt, dem
Titelsong.
Sonst bloß keine Überfrachtung mit Schnickschnack.
Nachdem ich die clips nach Tagen in Verzeichnisse sortiert hatte
wählte ich die aus, die ich benutzen wollte. Sorgfältige
Durchsicht dauerte etwa 1h, das schneiden nochmal 1-2h jeweils pro
gezeigtem
Tag.
Nach einer ersten beta-Version mußte noch viel Feinarbeit
geleistet werden, vor allem die Tonübergänge hatte ich oft um
einige 1/10s zu schlampig gesetzt. Ein großes Problem aber blieb:
Ich hatte mir für das Tagebuch ein externes Mikrophon gekauft, da
das eingebaute bei um 180° geschwenktem Display vom Betrachter
wegzeigt. Und dieses kleine Mikrophon war eindeutig zu schlecht und
meine Tests nicht ausreichend, so hatte ich leider in jeder Szene, die
damit gedreht wurde, einen scheußlichen Piepton wie von einer
Hundepfeife. Die Lösung war der Equalizer, mit dem man die
entsprechenden Frequenzen rausfiltern konnte, nur leider ist der in der
Basisversion der Software nicht freigeschaltet. Dummerwiese gab es zu
diesem Zeitpunkt Version 11 der Software nicht mehr und Version 12
wollte ich dem guten alten XP nicht mehr zumuten. Zum Glück fand
ich bei Alternate noch ein upgrade-Paket auf die "plus"-Version und
auch dieses Problem konnte (allerdings mit erheblichen Schwierigkeiten
bei upgrade und update!) aus der Welt geschafft werden. Für das
nächste Projekt "Jordanien Rundreise" möchte ich nicht mehr
mit Pinnacle arbeiten sondern mich in Cinelerra CV einarbeiten.
Und
nun ist er fertig - der Rallye
Allgäu-Orient 2008 Team Orientexpress Film!
Natürlich sind die Bilder recht wackelig, die Bildführung
unprofessionell und so weiter und so fort. Aber uns gefällt er gut
und ruft Erinnerungen wach. Und das ist die Hauptsache!
Wer den Film als DVD (garantiert inkompatibel zu jedem außer
genau unserem player und unserem Fernseher!) haben möchte melde
sich bitte per mail.