Tagebuch Neuseeland 2009
27.11.09 (Freitag)
Zeit zum Abschied nehmen. Mike fährt uns zum Flughafen, der Rest ist Routine.
Danke, Neuseeland! Tolles Land, nette, freundliche und hilfsbereite Menschen!
26.11.09 (Donnerstag)
Und
noch mal eine tolle Überraschung: Das Kauri-Museum in Matakohe (Dorf
mit einer Hand voll Einwohnern) ist riesig groß, sehr schön gestaltet
und interessant. Neben der Kauri-Industrie zeigt es anschaulich die
Zeit der ersten Siedler. Leider haben wir zu wenig Zeit, erwerben aber
noch ein schönes Souvenir aus sehr (!) altem Kauri-Holz - 35000 (ja,
drei Mal '0') Jahre war der Baum unter der Erde konserviert.
Weiter
gehts es nach Warkworth, wo wir zum Abschluss der Reise etwas absolut
Neuseeländisches anschauen, die Show in Sheep World, natürlich
inklusive Schaf scheren. Die Arbeit mit den Hunden ist beeindruckend,
tolles teamwork zwischen Mensch und Tier aber auch die Aufgabenteilung
der Hunde untereinander ist sehr interessant.
Der Kreis schließt
sich in Whangaparaoa, wo wir unser Gepäck ausladen und noch einen
Abstecher nach Auckland unternehmen. Ein Ausblick vom Sky
Tower beschließt einen unglaublichen Urlaub!
Morgen Mittag
startet der lange Flug zurück nach Hause und wir haben pro erlebtem Tag
eine Stunde Zeit zur Rekapitulation. Vermutlich wird auch das nicht
reichen...
25.11.09 (Mittwoch)
Der
Tag beginnt mit einem weiteren Paukenschlag - Ratri und ich unternehmen
bei strahlend blauem Himmel einen Helikopterrundflug über der Bay of
Islands. [Foto: Helikopterrundflug Bay of Islands] Anschließend
frühstücken wir erstmal kräftig und begießen unseren ersten Heli-Flug
mit einem "Lindauer brut", ausgezeichnetem Neuseeländischen Sekt.
Weiter
geht es zur Westküste und es wartet die nächste Überraschung auf uns:
Wunderschöne, imposante Sanddünen in Opononi. Dort entdecken wir auch
das Denkmal für und die Grabstätte von Opo, einem in den 50er Jahren in
der Bucht ansässigen, zahmen Delfin. Was für eine Atraktion!
Anschließend
fahren wir durch den Waipoua Kauri Forest und sehen uns dort auf kurzen
Spaziergängen die größten Bäume an, den "Gott des Waldes" und den "Vater
des Waldes". Kauri-Bäume werden uralt (bis zu 2000 Jahre) und riesig
groß, ein ganz besonderes Erlebnis. [Foto: Vater des Waldes]
In Dargaville besuchen wir
noch die Werkstatt und Ausstellung eines Drehers, der aus altem
Kauri-Holz wunderschöne Kunstwerke herstellt. Alt bedeutet viele
Tausend Jahre alt, konserviert unter Schlamm und Erde und jetzt wieder
ausgegraben. Die Frau des Künstlers betreibt ein kleines, privates
Infozentrum und vermittelt uns ein B&B sowie ein Abendessen
etwa50km weiter südlich in Matakohe. Wir finden ein echtes "homestay" vor,
d.h. man lebt im Haushalt mit den Gastgebern. Die beiden sind klasse,
reden wie die Bücher und nehmen uns sehr herzlich auf.
24.11.09 (Dienstag)
Und
wieder ein absolut magischer Tag: Wir unternehmen eine Bootsfahrt zu
den Delfinen der Bay of Islands. Zunächst entdecken wir eine kleinere
Gruppe der Tiere in einer Bucht. Als einziger von uns Vieren nutze ich
die angebotene Schwimm-Option und stürze mich mit Neopren, Brille,
Schnorchel und Flossen in die Fluten. Während Geli, Ratri und Mike die
Tiere von Bord beobachten schwimme ich etwas orienTIERungslos im Meer.
Meine Mitschwimmer versuchen aufgrund der Richtungsweisungen der Crew
den Tieren zu folgen, ein hoffnungsloses und kraftraubendes
Unterfangen. Ich spüle gerade meine Brille um den Durchblick zu
bekommen da streift meine Flosse etwas unter mir. Drei wunderbare
Delfine schwimmen da in Reichweite meiner Arme! Eine Zeit lang schwimmen
wir gemeinsam, keine Ahnung wie lange, ein paar Sekunden oder eine
halbe Minute. Eines der Tiere dreht sich zu mir, ich sehe seinen weißen
Bauch. Ein tolles Erlebnis! [Foto: Delfinschwimmen Bay of Islands]
Wieder
an Bord wechseln wir die Insel (kein Problem bei ca. 150 Stück in
der Bay of Islands), zum Abschied legt einer der Tümmler noch einen
sagenhaften Sprung aus dem Wasser hin. Wir finden eine sehr große
Schule, etwa 30 Tiere schätzt unser Begleiter. Da hier Babydelfine im
Wasser sind dürfen wir nicht schwimmen, eine strenge und vernünftige
Auflage. Wo man hinschaut kreuzen die wunderschönen Tiere durch die
Bucht, wir können uns nicht satt sehen.
Auf einer der Insel
legen wir eine Pause ein, wir Schwimmer können duschen, einen heißen
Tee gibt es auch. Das Infozentrum gibt Auskunft über die Renaturierung
des Eilandes, d.h. eingeschleppte Ratten vernichten, Bäume pflanzen und
ehemals einheimische Tiere wie den Kiwi neu einbürgern. Wir unterhalten
uns sehr nett mit der Dame im Infozentrum und unterstützen die Arbeit
gerne durch den Kauf eines Souvenirs. Am Nachmittag sind wir zurück in
Paihia - sehr zufrieden und glücklich.
Am Abend essen wir in
einem Restaurant auf dem Anleger mit Tisch am Wasser, Blick auf die
Bay. Frische Austern, Jakobsmuscheln und andere Köstlichkeiten runden
diesen Tag ab. Unseren wundervollen Delfintag!
23.11.09 (Montag)
Nach
dem Frühstück besuchen Ratri und ich den Rainbow Springs Park, einen kleinen Zoo, und sehen endlich die langersehnten Tuataras
(Brückenechsen). Schöne Tiere!
Den Rest des Tages fahren wir
nach Norden und kommen am frühen Abend in Paihia in der Bay of Islands
an. Nachdem wir uns in einem Motel einquartiert haben genießen wir die
lauen, fast tropisch anmutenden Temperaturen in einem Fischrestaurant
direkt am Meer. Ende November um 23Uhr nur mit einem Hemd bekleidet im Freien zu sitzen ist schon sehr nett.
22.11.09 (Sonntag)
Wir
fahren von Napier zurück nach Taupo und anschließend weiter Richtung
Rotorua, Hochburg der Maori-Kultur in Neuseeland und ein
geologisch sehr aktives Gebiet. Zunächst besuchen wir Waiotapu,
das "Thermal Wonderland", ein Rundweg entlang an farbenprächtigen
kleinen Seen, dampfenden Höhlen, blubbernden Schlammlöchern und dem
Champagner-Pool, einem perlenden Gewässer, das man auf einem Holzsteg
überquert.
Etwas weiter im Norden liegt Te Puia, ein
Maori-Kultur-Zentrum mit Schnitz- und Weberwerkstatt, errichtet rund um
den Pohutu Geyser, der zuverlässig mehrfach in der Stunde spektakulär
seine bis zu 30m hohe Fontäne in die Luft speit. In diesem Park
blubbern und dampfen die Schlammlöcher noch viel malerischer, nur ist
alles nicht so farbig. Durch diesen völlig anderen Charakter und den
herrlichen Geyser ergänzen sich die beiden Parks hervorragend. [Foto: Pohutu Geyser]
Um
dem Schwefelgestank in Rotorua zu entkommen fahren wir noch einige
Kilometer nach Norden an den Lake Rotorua und übernachten in einer
Hütte auf einem Campingplatz. Abends sitzen und essen wir bei
wolkenlosem Himmel am See - perfekt!
21.11.09 (Samstag)
Am
Lake Taupo entlang geht es zunächst Richtung Norden, dann gen Südosten
nach Napier. Die hübsche Küstenstadt wurde in den 30er Jahren von einem
Erdbeben zerstört und anschließend konsequent im art déco Stil wieder
aufgebaut - die wohl schönste Stadt dieser Architektur überhaupt. Es
ist plötzlich sehr warm, eine Art Föhn auf der geschützten Ostseite der
Insel. Kein Wunder, dass in Hawke's Bay das größte Rotweingebiet
Neuseelands liegt.
Nach der Stadtbesichtigung fahren wir zu
den Weingütern der Mission Estate und der Church Road Winery um uns von
der Herkunft der von uns getrunkenen Tropfen zu überzeugen.
20.11.09 (Freitag)
Heute
trennen sich unsere Wege, Mike und ich nehmen den "Tongariro Alpine
Crossing" in Angriff, eine ca. 20km lange Wanderung über den Sattel
zwischen den beiden Vulkanen Tongariro und Ngauruhoe (Mount Doom = Der
Schicksalsberg in der Herr der Ringe Verfilmung). Wir erleben eine der
schönsten Wanderungen, die wir jemals unternommen haben, vorbei am Red
Crater, den Emerald Lakes und dem Blue Lake. Da wir gut in der Zeit
liegen laufen wir sogar noch auf den Gipfel des Tongariro (1967m). Es
bläst ein eiskalter Wind, teilweise laufen wir in Wolken, aber immer
wieder scheint die Sonne und wir haben wahrhaftig fantastische
Ausblicke [Foto: Red Crater mit Ngauruhoe].
Geli
und Ratri laufen den ersten Abschnitt der Wanderung bis zum Anstieg,
dann zurück zum Auto, fahren anschließend zum Endpunkt und wandern uns
von dort entgegen. Am Nachmittag sind wir wieder vereint und
eilen...zum Flugplatz des Ortes National Park. Dort stürmen wir (Ratri
und ich) eine kleine Maschine und wenige Minuten später sind wir in der
Luft und beginnen mit unserem Piloten James einen 35min Rundflug über
die Vulkane. Das Wetter passt, traumhafte Sicht, unter uns Wolken, die
später die Landung spannend machen. Wir überfliegen auch den dritten
Vulkan des Parks, den mächtigen und noch sehr aktiven Ruapehu mit
seinem großen, warmen Kratersee. Ein wunderschöner und einmaliger Flug!
Diesen
ganz besonderen Tag beschließen wir mit einem Menue in unserem Chateau
bevor wir müde und voller Eindrücke in unsere Betten fallen.
19.11.09 (Donnerstag)
Nach
kubanischem Frühstück auf der Cuba Street treten wir die Fahrt nach
Norden an und erreichen gegen Nachmittag den Tongariro National Park
mit den drei mächtigen Vulkanen, von denen einer die Kulisse von Mordor
in der Verfilmung des Herrn der Ringe dargestellt hat. Nun ist es doch
passiert, eigentlich wollte ich den Herrn der Ringe Tourismus außen vor
lassen, aber man kann sich einer gewissen Faszination für die Drehorte
einfach nicht entziehen. Wir quartieren uns im noblen Chateau Tongariro ein, einem 1929 im Stil eines englischen Herrenhauses erbauten Hotel. Mehr Stil geht wohl nicht.
18.11.09 (Mittwoch)
Wir
verabschieden uns von der Südinsel wie sie uns willkommen geheißen hat
- mit Seafood Chowder und Grünlippenmuscheln in "the Barn" in Picton.
Die Wirtin freut sich sichtlich über unsere Rückkehr und unser Lob. Um
14Uhr startet unsere Interislander Fähre und wir genießen noch einmal die
spektakuläre Fahrt durch den Marlborough Sound.
In
Wellington
angekommen beziehen wir ein zentral gelegenes Motel und gehen dann auf
der Cuba
Street flanieren, der Einkaufs- und Restaurantstraße Wellingtons. Es
folgt ein ganz besonderer Abend in einem ganz
besonderen Restaurant, dem preisgekrönten "Matterhorn", angeblich das
beste Restaurant Neuseelands. In der Tat muss sich die Küche vor
Tempeln mit vielen Mützen und Sternen nicht verstecken: Kategorie
"Oberklasse premium" - oder einfach nur "lecker und raffiniert"!
17.11.09 (Dienstag)
Unser
Wassertaxi bringt uns planmäßig in die Torrent Bay, von dort laufen wir
gen Süden mit Picknick in der Anchorage Bay bis zu unserem
Ausgangspunkt in Marahau, insgesamt etwa 18km. Der Vorteil der heutigen
Tour ist, dass uns nach der Wanderung kein Wassertaxi auflesen muss und
wir somit in der Zeitgestaltung frei sind, sprich uns keine Gedanken
über den Zeitpunkt der Ankunft machen müssen. Die Wanderung ist
grandios - was für eine Kulisse! Auch das Wetter spielt mit, strahlend
blauer Himmel, später ein paar Wolken. Was für ein Glück. Nach dem
verdienten Abendessen regnet es, das nennt man timing.
Abendessen. Keine großen Worte. Nur soviel: So ein Ribeyesteak gibts auch in der 1/2kg-Ausgabe... [Foto: New Zealand Beef Ribeye Festival]
16.11.09 (Montag)
Wir erkunden den Abel Tasman National Park,
ab Kaiteriteri fährt uns ein Wassertaxi an der Küste nach Norden und
wir sehen die wunderbaren Buchten und goldenen Strände sowie eine
Seehundkolonie. In Totaranui drehen wir um, auf dem Rückweg gehen wir
in der Bark Bay von Bord und laufen den Coast Track entlang in die
Torrent Bay. [Foto Ankunft an der Torrent Bay]
Der ca. 7km lange Weg ist wie immer super präpariert und sehr schön zu
laufen, wir durchqueren grünes Dickicht mit baumhohen Farnen und queren
ein Tal auf einer Hängebrücke. Beeindruckend sind die Gezeiten, gut 4m
lassen bei Flut die Strände schrumpfen oder man kann bei Ebbe eine
Bucht trockenen Fußes durchqueren und so etliche Kilometer des Marsches
abkürzen. Von der Wanderung sind wir so begeistert, dass wir für morgen
gleich eine längere Tour im Anschluss an die heute zurückgelegte
Strecke planen.
Abends essen wir zur Abwechselung mal nichts. Nein, stimmt nicht. Aber heute schreibe ich nichts darüber.
15.11.09 (Sonntag)
Die Kosten für
das Backpacker relativieren sich, wenn man den wegen der Betten
bald notwendigen Chiropraktiker dazurechnet.
In
der Nacht hat es geschüttet wie aus Eimern und teilweise tut es das
noch immer. Dazu peitscht ein heftiger Sturm die Wassermassen an
unserem Café vorbei, in dem wir wie fast immer
ein klasse Frühstück bekommen. "big" heißt hier wirklich "big", zum
Üblichen (zwei Eier, Tomate, vier Toast, Unmengen Speck, Rösti) gibt es
hier noch eine riesige Lammwurst und einen bierdeckelgroßen Pilz. Das
Richtige für typisches West Coast Wetter, hier prallen die roaring
fourties mit voller Wucht auf die Southern Alps, eine der
regenreichsten Gegenden der Welt. Wir besuchen den Kiwi-Encounter
in Hokitika, einen
kleinen Zoo in einem Haus mit einheimischen Tieren wie eben dem Kiwi
und der von mir
schon herbeigefieberten Brückenechse. Die Kiwis können wir auch schön
beobachten aber oh weh - die Tuataras (Brückenechsen) zeigen sich
nicht. Schade. Dafür dürfen wir 2m große Riesenaale mit der Pinzette
füttern, ein tolles Erlebnis!
Wir
fahren die Westküste weiter gen Norden und erreichen den Paparoa
National Park mit den Pancake Rocks, sehr schönen Sandsteinformationen
an der Küste, die wie aufgeschichtete Pfannkuchen aussehen. Auch hier
sind Besucherzentrum (i-site) und Rundweg bestens, Neuseeland ist
Touristenland, und das ist jetzt nicht negativ gemeint.
Wir
verlassen die rauhe Küste und schleichen uns hinter die schützenden
Berge, im Lee (Föhn) wird es sonnig und warm, Landschaft und
Vegetation ändern sich wieder und wieder und schließlich fahren wir das
wunderbare Motueka-Tal entlang zum gleichnamigen Ort an der Tasman-Bay
unweit des Abel Tasman National Parks. Wir finden ein schönes
Ferienhaus, in dem wir zu viert unterkommen und das komplett
ausgestattet ist, hier können wir es ein paar Tage problemlos
aushalten. Und am Abend? Was soll ich schreiben. Ein kleiner Ort am
Nordende von Neuseeland, ein Restaurant namens "Gothic" in einer alten
Kirche, frische Jakobsmuscheln aus der Bucht, Ribeyesteak auf dem
heißen Stein serviert, Weißwein aus dem Ort. Tut uns leid Euch so
quälen zu müssen aber so ist es nun mal.
14.11.09 (Samstag)
Kurz
hinter Haast stoppen wir an einem Beobachtungspunkt für Delfine, die
aber gerade nicht zuhause sind. Stattdessen laufen wir einen wieder
sehr gut präparierten Rundweg durch den typischen Regenwald der
Westküste (swamp forrest) - grün, voller Wasser, Moose, Flechten und
viele riesengroße Farne, die uns sehr viel Freude machen. Dazu eine
Geräuschkulisse wie im Zoo, Vögel pfeifen für uns völlig ungekannte
Töne und Melodien.
Am Fox-Glacier fahren wir zu zwei
Aussichtspunkten und sehen uns die Gletscherzunge an, die uns trotzig
und schmutzig entgegengestreckt wird. Heute ist es bewölkt, typisches
Westküstenwetter, an einen Rundflug ist nicht zu denken. In Franz Josef
sehen wir uns den Film über die Gletscher an. Nett ist, dass man den
Film extra für uns startet, den Film selber kann man sich aber
ersparen, kein Vergleich zu dem imposanten Streifen über den Milford
Sound. Auch den Fanz-Josef-Glacier sehen wir uns noch von weitem an
bevor es im Regen weiter geht nach Hokitika. Dort landen wir wieder im
Backpacker, die Westküste ist nicht so gut mit B&Bs bestückt wie
der Rest des Landes und etwas eigenartige Vorstellungen über den Preis
für eine Übernachtung mit Frühstück hat man hier auch.
"Auch
hier in diesem verschlafenen Nest ist in der Kneipe was los" sagt
Geli gerade, während ich in unserem Westernsaloon ähnlichen Lokal
das
Tagebuch schreibe. Es ist Samstag, Kiwis gehen auf 2-17 Bier aus,
manche sogar in Socken oder Barfuß, auch bei Kälte und Regen...
13.11.09 (Freitag)
Von
Te Anau fahren wir am Lake Wakatipu entlang nach Queenstown, werfen
dort einen flüchtigen Blick auf die Hauptstadt der Bungee- und
Adrenalin-Industrie, wählen dann die wunderschöne Nebenstrecke nach
Norden und erreichen Wanaka am gleichnamigen See. Das Wetter ist
prächtig, strahlend blauer Himmel auch später über dem Lake Hawea und
der majestätischen Kulisse der mächtigen Berge der Southern Alps. Wir
passieren den Mt. Aspiring National Park und überqueren den Haast-Pass
bevor wir die Westseite der Berge Richtung Tasman See hinunter fahren.
Haast ist ein verschlafenes Nest im Nirgendwo, so langsam entspricht
das, was ich sehe, meiner Vorstellung von Neuseeland vor dem Urlaub.
Wir wohnen sehr preiswert in einem Vierbettzimmer eines Motels mit
Jugendherbergsatmosphäre und essen im einzigen lokalen Restaurant, in
dem es aufgrund des beginnenden Wochenendes recht voll ist - soll
heißen der Großteil der Einwohner Haasts ist wohl zugegen.
Zum
Abschluss des Tages nutzen wir den sternenklaren Himmel und das wenige
Restlicht zu einer erneuten Erkundung des Himmels.
12.11.09 (Donnerstag)
Das
Shakespeare House B&B wirbt damit, das weltbeste Frühstück zu
servieren, oder sowas in der Art. Und tatsächlich, das "Kiwi-Brekkie"
von Ray ist ein perfekter, früher Start in den Tag. Etwa 2h
fahren wir nach Milford und treten um 10Uhr bei eisigem Wind und
nahezu Frost unsere Bootsfahrt auf dem Milford Sound
an. Auch da hat Ray gut beraten, unser Boot der Mitres Peak
Veranstalter ist im Vergleich zu allen anderen sehr klein und dank der
frühen Stunde sind nur wenige Touristen zugegen, gerade einmal 15-20
Personen sind mit uns dabei. Da die Flanken des Fjordes sehr steil sind
kann das kleine Boot nah ans Ufer fahren und wir erleben aus
geringer Distanz die Vegetation, Wasserfälle bis 150m Höhe und
sehen Goldschopfpinguine und Pelzrobben. Vor dem Umkehrpunkt in der
Tasman Sea treffen wir ein Langustenfischerboot und auf dem Rückweg
eine Schule Große Tümmler. Ein fantastisches Erlebnis!
Als wir
gegen Mittag zum flughafengleichen Ableger zurückkehren ist die
Tourismusmaschinerie voll angelaufen, Bus um Bus trudelt ein oder
verlässt den Hafen wieder. Flugzeuge brummen durch den Fjord, wer es
ganz eilig hat fliegt gleich von Queenstown her. Auch Helikopter drehen
ihre Kreise. Wir sind froh so früh hier gewesen zu sein und treten
die Heimfahrt an, nicht ohne den einen oder anderen Stopp einzulegen.
Am Lake Gunn machen wir einen kleinen Spaziergang auf einem der
hervorragend präparierten und beschilderten Wanderwege, hier ist
Neuseeland absolut vorbildlich (ebenso in der Verfügbarkeit
öffentlicher Toiletten und anderer touristischer Annehmlichkeiten). Der
Weg führt uns in einem uralten Buchenwald durch von Flechten und
Moosen bewachsenes Unterholz, ein verwunschener Elfenwald möchte man
meinen. Weniger beeindruckend sind die Mirror Lakes, vermutlich liegt
es am bewölkten und windigen Wetter.
Stichwort Wetter: Bis jetzt
kein Regentag, unglaublich. Selbst in den Fiordlands, in denen es bis
zu 7m Niederschlag pro Jahr gibt!
Zurück in Te Anau sehen wir
uns noch den Film über den Natinal Park im eigens dafür gebauten Kino
an, ein imposanter Streifen eines lokalen Helikopterpiloten, der auch
für die Dreharbeiten zum Herrn der Ringe im Einsatz war. Dann ist es
wieder Zeit für "best of the world", so nennen wir jetzt die
neuseeländische Küche. Nicht, weil es die Beste der Welt ist, sondern
weil das Beste aus aller Welt vereinnamt wurde. Nach Grünlippen- und
Jakobsmuscheln sowie Hase und Damwild gestern beglücken uns heute
Rillettes und eine Brotvariation mit Dips, darunter Hummus, sowie
traumhafte Ribeyesteaks. Immer begleitet von guten Bieren und
wunderbaren Weinen aus Neuseeland.
11.11.09 (Mittwoch)
Über
den südlichsten Punkt der Reise, Baclutha, fahren wir in den Südwesten
Neuseelands zum Fiordland National Park. Gegen Mittag schlagen wir in Te Anau
unsere Zelte auf bzw. mieten uns in einem wieder sehr netten B&B
ein. Te Anau ist der Ausgangsort für Touren in den Milford und Doubtful
Sound und liegt wunderschön am gleichnamigen See vor der Kulisse der
Southern Alps. Unser Gastgeber ist uns gerne bei der Buchung einer
Bootstour im Milford Sound am kommenden Tag behilflich - wir sind schon
gespannt auf dieses Naturwunder Neuseelands!
Den Rest des
Nachmittags gehen wir am See spazieren und erkunden den kleinen Ort
bevor uns wieder mal ein prächtiges Abendessen kredenzt wird. Den
Abschluss des Tages bildet eine Erkundung des wolkenlosen
Sternenhimmels mittels Ratris Sky Scouts und der Blick auf das Kreuz des Südens über dem Lake Te Anau.
10.11.09 (Dienstag)
Wir
fahren in den Hafen von Christchurch, Lyttelton, und von dort über den
Evan's Pass zurück in die Stadt. In Lyttelton landeten vor über 150
Jahren die ersten Siedler aus England und mussten im Anschluss an ihre
für heutige Menschen unvorstellbar strapaziöse Reise mit dem Schiff
noch diesen Pass bewältigen - mit Fuhrwerken oder zu Fuß über
unbefestigte, steinige Wege.
Im Anschluß an diese historische Exkursion fahren wir auf dem highway 1 nach Süden und stoppen an den Moeraki Boulders, bis zu 2m durchmessende Steinkugeln am Strand des Pazifik - ein eigenartiger und schöner Anblick.
Anschließend
fahren wir nach Dunedin, dem neuseeländischen Edinburgh (Dunedin ist
der gälische Name für Edinburgh), das allerdings in der heutigen Form
mit der schottischen Stadt wenig gemein hat. Wir entscheiden uns nur
eine Nacht zu bleiben und schauen uns noch die viktorianischen Gebäude
an. Leider sind Touristeninfo und sämtliche Geschäfte schon wieder zu,
die Öffnungszeiten hier (meist nur bis 17:30Uhr) kommen uns nicht sehr
entgegen. In der Heimatstadt der Speight's Brauerei darf ein Pub-Besuch
natürlich nicht fehlen...
09.11.09 (Montag)
Ausflug
in die Berge. Wir fahren den Alpine Highway in die Southern Alps bis
zum Arthur's Pass, nach anfänglicher Bewölkung wird es sonnig und wir
genießen die herrliche Landschaft. Wir unternehmen eine kurze Wanderung
auf dem Pass, Otira Valley heißt das kleine Seitental. Auf den
Südhängen (hier steht die Sonne ja am Mittag im Norden) gehen einige
Mini-Lawinen ab, ein sicheres Zeichen für den anstehenden Sommer (die
Nordhänge sind schon längst schneefrei). Zurück im Ort Arthur's Pass
suchen wir den Picknickplatz auf, denn wo Touristen sind sollten wir
auch die frechen Keas,
die Bergpapageien Neuseelands finden. Und tatsächlich, die großen Vögel
belagern bereits die zu Mittag essenden Camper und dann auch uns. Wir
finden es lustig, dürfen aber auch fahren, wenn wir es wollen,
vermutlich können die Federviecher ganz schöne Plagegeister sein [Foto Kea am Arthur's Pass].
Unser
Mietwagen schnauft in den Bergen ganz schön, schlägt sich aber wacker.
Zum Auto hatte ich noch gar nichts geschrieben, also: Wir hatten uns ja
gewundert, dass der Wagen so günstig ist, gerade einmal 600€ für vier
Wochen. Man muss sich aber von der Vorstellung verabschieden überall
seien Mietwagen maximal ein Jahr alt und somit neuwertig, in Neuseeland
werden die Fahrzeuge genutzt solange sie fahren. Unser Toyota Bus ist,
so weit wir das verstehen 16 Jahre alt, so ziemlich alle Bedienelemente
sind abgebrochen, kein ABS, kein Airbag, Klimaanlage und Sonar
(Abstandwarner) defekt und ziemlich verschrammt ist er auch. Das
Vehikel bewegt sich dank Automatik und zu geringer Leistung etwas
behäbig, säuft aber dennoch gerne um die 12-14l/100km Normalbenzin á
85Cent/l. Vorteil ist, dass man vieles unkonventionell
"reparieren" kann, so klemmte z.B. letztens nach einem nächtlichen
Rammstoß auf einem Hotelparkplatz die Beifahrertür etwas, was wir durch
einen gezielten Tritt ins Blech sofort beheben konnten. Die Kopfstützen
halten dank importierter Kabelbinder übrigens auch tadellos. Außerdem
weckt ein solches Auto keine Begehrlichkeiten, zwar ist Neuseeland
kriminalistisch nicht bedrohlich aber auch nicht die viel zitierte
heile Welt.
Wieder in Christchurch treiben wir uns noch etwas in
der schönen Stadt herum, fahren Tram, stöbern in Geschäften und sorgen
für das leibliche Wohl.
08.11.09 (Sonntag)
Es
geht doch, Walheimat Neuseeland! Im zweiten Anlauf hatten wir Erfolg und unser Boot steuerte
zielsicher einen Pottwal an, der absolut pünktlich nach unserem Eintreffen
auftauchte. Das wunderschöne Tier verharrte zum Durchschnaufen ca. 5min
an der Wasseroberfläche und verabschiedete sich dann mit einem Gruß
seiner mächtigen Schwanzflosse von uns [Foto Rua]. Ein ganz tolles Erlebnis! Der
Wal wurde als "Rua" identifiziert, ein Einwohner der Bucht von
Kaikoura. Ich werde ihn nie vergessen. Als Dreingabe gesellte sich noch
kurz eine Gruppe Delfine zu uns und Albatrosse gab es auch.
Nach
der Tour fuhren wir weiter nach Christchurch, wieder durch eine
atemberaubende Landschaft mit ganzen Bergrücken voller leuchtend gelbem
Ginster. Im hübschen und sehr überschaubaren Christchurch angekommen
mieten wir uns in einem sehr englischen B&B für zwei Nächte ein und
erkunden etwas die Stadt, unter anderem mit der historischen Tram, die
hier tapfer einen etwa 2,5km langen Rundkurs absolviert. Die Stadt
entspricht ziemlich genau meinen Vorstellungen einer neuseeländischen
Stadt, englischer Charme, alte Steinhäuser, dunkle Pubs. Nur, dass
diese Vorstellung auf das bisher gesehene eben gar nicht zutraf,
Auckland und Wellington sind moderne "Großstädte", auf dem Land sieht
es eher amerikanisch aus, in etwa wie frisch errichtete Wildwest-Orte.
Wieder ein gelungener Abschluss ist ein fantastisches Abendessen und
wieder muss ich betonen wie gut die Gastronomie in Kiwi-Country ist -
das hatten wir wirklich nicht erwartet.
07.11.09 (Samstag)
Mit
Walen ist es wie mit Wahlen, manchmal ist man von ihnen doch etwas
enttäuscht. Kaikoura ist was whale watching angeht schon eine
ziemlich sichere Sache - so sicher, dass der Veranstalter der Tour 80%
des Tourpreises zurückzahlt, wenn man keinen Pottwal zu Gesicht
bekommt. In den letzten 6 Jahren ist das 5 Mal passiert, wurde uns
versichert. Heute war das sechste Mal. Auch die Tour vor unserer hatte
dieses Pech, die nach uns wurden dann abgesagt. Die Theorie ist, dass
die Wale die Bucht leergefressen haben und nun in andere Futtergebiete
gewandert sind, evtl. um die Schwärme in die Bucht von Kaikoura zu
treiben. Auf jeden Fall gab es für uns keinen Wal - schade. Aber
Hauptsache den Tieren gehts gut, der freie Ozean ist nun mal kein Zoo.
Nach
dieser Enttäuschung machen wir Picknick im Garten unseres B&B und
ruhen uns etwas aus, am Nachmittag fahren wir zu Nin's Bin, einem
weltbekannten Verkaufsstand für crayfish (Langusten) am highway 1
nördlich von Kaikoura, und erwerben 2 stattliche Exemplare für unser
Abendessen. Anschließend fahren wir zu der Seehundkolonie, die wir
gestern schon besucht haben. Was wir gestern nicht wussten: Etwa 5min
Gehweg den kleinen Bachlauf hinauf ist ein Wasserfall, in dessen Gumpe
(Becken) sich die jungen Seehunde zum Spielen zurückziehen. Und
tatsächlich, die Tiere tummeln sich unmittelbar vor uns quietschfidel
im Wasser!
Den Abend krönt dann unser Kaikoura (Maori für "Langustenmahl") [Foto Langustenessen] mit wunderbaren Weißweinen aus Marlborough.
06.11.09 (Freitag)
Wir
erreichen pünktlich unsere Fähre und genießen bei strahlendem
Sonnenschein die Ausfahrt aus der Bucht von Wellington. Wesentlich
spektakulärer und von überwältigender Schönheit ist allerdings die
Einfahrt in die Marlborough Sounds (Fjorde) auf der Südinsel! Nach dem
wir in Picton eingetroffen sind essen wir fantastisch zu Mittag:
seafood chowder (ein dickflüssiger Eintopf mit vielen frischen
Meeresfrüchten), green lipped mussels (Grünlippenmuscheln, ein großer
Verwandter unserer Miesmuscheln) und dazu ein frischer und fruchtiger
Weißwein der Gegend. Neuseeland ist allen Reiseführern zum Trotz
kulinarisch sehr interessant.
Der Charakter der Landschaft hat
sich nun komplett gewandelt, saftige Grüntöne sind kargerem Bewuchs mit
beige und braun gewichen, die hügelige Landschaft erinnert ein wenig an
die Pyrenäen. Auf der Fahrt nach Kaikoura genießen wir die hellblaue
Farbe des Pazifik (Südsee!) und die Seehundkolonien - die Tiere liegen
teilweise nur 50m von der Straße entfernt faul auf den Felsen und
sonnen sich.
Kaikoura selbst ist ein kleines aber recht hübsches
Dorf mit 100% touristischer Infrastruktur. Die Lage ist unglaublich,
der Pazifik mit Palmen und türkisblauem Meer auf der einen Seite, schneebedeckte Berge auf der anderen Seite. Nachdem
wir unsere whale watching Tour für morgen früh gebucht haben suchen wir
uns ein B&B und lassen den Abend gemütlich und früh ausklingen.
05.11.09 (Donnerstag)
Fahrt
nach Wellington durch wunderbar grüne Landschaft. Damit diese so bleibt
regnet es ab und an. Von Weitem sehen wir die Vulkane des Tongariro
National Parks - ein weiteres Ziel für die schon sprichwörtliche
Rückreise aus dem Süden, den wir zunächst anpeilen. Die Fahrt dauert
etwa 8h und kommt unserem Bedürfnis unseren Muskelkater von gestern zu
pflegen sehr entgegen.
In Wellington quartieren wir uns im Hotel ein
und buchen zunächst die Fähre für morgen, um 8:25Uhr gehts los. Danach
schauen wir uns in gegebener Eile die Stadt ein wenig an und notieren
ein weiteres Ziel auf der Rückreiseliste. Ein schönes Abendessen im
"Coyote" mit dicken, fetten Steaks rundet den Tag und uns ab.
04.11.09 (Mittwoch)
In Waitomo
befinden sich die gleichnamigen Höhlen, insgesamt an die 400 Stück,
denen man sich unterschiedlich nähern kann. In den Höhlen sind die Glühwürmchen der Höhepunkt, die wir schon aus der Insekten-Dokumentation der BBC mit David Attenborough kennen.
Geli
& Mike wählen die Variante mit dem Boot und buchen eine 45min
Rundfahrt, danach starten sie nach Whangaparaoa und holen Mikes Diafilme,
die er dort vergessen hat und die es in Neuseeland nicht oder nur
extrem teuer zu kaufen gibt. Wir haben die Lost World 7 Hour Epic Tour gebucht und starten unser Abenteuer.
Der Einstieg ist ein "100m abseil" (heißt wirklich so), das mich doch ganz schön an die Grenze bringt [Beweisfoto 100m abseil].
Danach stehen wir in einem Krater am Eingang der Höhle und essen zu
Mittag - eine grandiose Szenerie! Anschließend bewegen wir uns ca. 4h
stromaufwärts durch die Höhle, zwängen uns durch schmale Ritzen, waten,
schwimmen, klettern, unterlaufen Wasserfälle und springen nach Bedarf
ins schwarze Nichts, mal gesichert, mal nicht. Einmal im Leben
Höhlenforscher spielen - toll! Der Höhepunkt der unterirdischen Reise
ist eine große Höhle mit einem Sternenhimmel aus Glühwürmchen, in der
wir mit ausgeschalteter Stirnlampe staunend verweilen. Zum Abschluss
der Tour gibt es nach der heißen Dusche ein BBQ, das unsere Führer
Wayne und Eddie ebenso perfekt inszenieren wie unsere Höhlen-Tour, die
wir sicher nicht vergessen werden. Einen Gruß und ein großes Danke an
dieser Stelle noch an Walter für den Tipp!
03.11.09 (Dienstag)
Wir wollen
die Coromandel-Halbinsel umrunden, verschätzen uns aber total in der
Distanz und brechen das (naive) Vorhaben in Thames ab. Abends kommen
wir in Waitomo an und checken die Buchung für den kommenden Tag...mehr
morgen.
Der Abend endet mit einem wunderbaren Essen im Huhu - da soll noch mal einer sagen in Neuseeland könne man nicht gut essen!
02.11.09 (Montag)
Natürlich
haben wir geschlafen wie Steine. Nach dem Frühstück erstmal ein paar
Erledigungen im nahen Plaza-Einkaufszentrum, dem Zentrum des Ortes
Whangaparaoa. Leider kann ich in der Bücherei nebenan unsere homepage
nicht aktualisieren, da ich via FTP nicht ins Internet komme.
Anschließend
fahren wir nach Auckland und besuchen das War Memorial Museum, das
entgegen seinem Namen hauptsächlich eine Ausstellung über polynesische
Kultur und eine naturhistorische Abteilung beherbergt. Die Maori-Show
ist schön, wir sehen Musik und Tanz (inkl. dem berühmten Haka) und
lernen ein paar Worte.
Im schönen Stadtteil Parnell nehmen wir
noch einen kleinen Imbiss zu uns sehen uns etwas um, dann fahren wir
wieder nach Whangaparaoa ins Plaza und kaufen für das abendliche BBQ
und ein paar Lebensmittel für unterwegs ein.
01.11.09 (Sonntag)
Wie sagte Gerhard Polt in seinem genialen Stück Man Eater? "Der Jetlag, das ist ein Tag, den zahlt man, aber man bekommt ihn nicht."
Seit
Freitag 17Uhr waren wir unterwegs, zunächst im Taxi zum
Bahnhof, dann mit dem Zug, in den in Mannheim auch Geli
zugestiegen ist, nach Frankfurt, dann mit dem Flieger nach Singapur, dann weiter nach
Sydney und schließlich nach Auckland. Alle Flüge waren außerordentlich
angenehm und kurzweilig und wir wundern uns, wie gut es uns geht und
wie problemlos wir die 12h Zeitunterschied und die lange Reise
vertragen. In Singapur waren wir kurz auf der Dachterrasse des
Terminals im Kaktus-Garten und haben den Regen bei ca. 30°C genossen -
unglaubliche Schwüle! Den Äquator haben wir dann auch gegen Mitternacht
Ortzeit bei einem Tropengewitter überquert.
In
Sydney empfing uns der Sonnenaufgang und strahlend blauer Himmel - beim
Abflug dann ein herrlicher Blick auf die Stadt mit der
weltbekannten
Oper. Auch in Auckland ist das Wetter prima als wir gegen 14:30Uhr
Ortzeit
(Sonntag 2:30Uhr Deutscher Zeit) ankommen und die
Einreiseformalitäten in Angriff nehmen. Till, Biggi und Klaus haben
Mike zum Flughafen gebracht und gemeinsam mit ihm warten wir auf den
Shuttle zum Mietwagen. Nach etwas Wartezeit nehmen wir unseren betagten
Toyota 7sitzer entgegen und fühlen uns an die Rallye Allgäu-Orient
erinnert. Als wir schließlich nördlich von Auckland im Haus der Vier
ankommen sind wir 37h unterwegs gewesen - Zeit erstmal Essen zu gehen.
Beim Thailänder mit Blick auf die Bucht von Auckland zu speisen ist ein
würdiger Einstand in Neuseeland!
27.10.09
Post von Mike! Alles
cool und easy goin' auf der anderen Seite des Globus'. Das Haus, das
die Vier in der Nähe von Auckland gemietet haben, ist prima und nah am
Wasser. So langsam leben sie sich ein und der Alltag für ein halbes
Jahr kann beginnen. Unsere Reisevorbereitungen sind eigentlich
abgeschlossen. Da es in Neuseeland alles gibt, wir keine Ersatzteile
für irgendwas brauchen und ja auch gewohnt sind, mit kleinem Gepäck zu
reisen, sind Koffer und Tasche viel zu groß. Als Zielsetzung haben wir
uns folgendes auf die Wunschliste geschrieben: Vulkan, Gletscher, Wal
und Delfin. Mit dieser Liste sollten wir uns nicht zu sehr unter Druck
setzen.
16.10.09
Wer
hätte das gedacht, zwar reicht für NZ ein Pass mit 3 Monaten Gültigkeit
aber für den Zwischenstopp in Singapur brauchen wir wohl einen mit 6
Monaten vor dem Verfallsdatum. Die nette Sachbearbeiterin auf dem Amt
blieb aber cool, redete Ratri in typisch schwäbischer Art den teuren
Expresspass aus und meinte das haut schon hin. Und Recht hatte
sie, der neue Pass ist da! In 14 Tagen wird es dann ernst, nur haben
wir die Packliste immer noch nicht erstellt. Das Fernglas muss mit, so
viel ist sicher, und Ratris Sky Scout, das mobile Planetarium zum
Himmelskörper identifizieren - schließlich kennen wir uns am
Himmel der südlichen Hemisphäre kein bißchen aus. Ansonsten
lassen
wir uns durch das neue GEO Spezial Neuseeland noch etwas den Mund
wässrig machen und der Rest zeigt sich dann.
30.09.09
Nur
noch ein Monat! Mike rief gestern Abend an, um sich zu verabschieden,
er fliegt in den kommenden Tagen mit Zwischenstopp auf Tahiti nach
Neuseeland. Auch wir müssten so ganz langsam mal anfangen uns Gedanken
zu machen. Zum Beispiel hatten wir noch nie einen so langen Flug, was
braucht man da wohl? Auf jeden Fall isotonische Kochsalzlösung, um den
trockenen Rüssel zu sprühen, und 1-2 Paar frische Socken.