Kreta 2023 blog - eine
Zeitreise
27.4. 2023 (Kefali)
Irgendwie
verspüre ich von Abend zu Abend mehr das Bedürfnis mich kurz zu
fassen, es waren sehr erlebnisreiche und anstrengende 12 Tage auf Kreta
und wir sind ein wenig erschöpft. Die letzten Tage der Reise sollen nun
etwas entschleunigt werden, mal sehen, ob wir das schaffen.
Zunächst
versauten wir aber den Start, in dem wir den Schlüssel des Appartements
versehentlich im Inneren in dem aus Hotels bekannten Hauptschalter für
den Strom stecken ließen, die Mutter des Vermieters meinte aber das sei
sicher kein Probem und ihr Sohn werden das schon hinbekommen. Erstes
Ziel war dann die Höhlenkirche Agia Sofia südlich von Kissamos, deren
270 Stufen zunächst erobert werden wollen. Der Besuch der
Kirche ist aber die Mühe wert, heilige Stätte mit schöner Höhle,
erneut leistete uns Kostas Taschenlampe gute Dienste. Vor fast 800
Jahren brachten kretische Kämpfer aus Byzanz, nachdem sie dort
unterlegen waren, eine Ikone mit, und platzierten diese in der Höhle,
die seit dieser Zeit als Kirche fungiert.
Zweites
Ziel war dann das Kloster Hrisoskaltissas am westlichen Ende Kretas,
ein schöner Ort mit kleinem Folklore-Museum, der aber auch noch von
Mönchen bewohnt wird. Irgendwie lustig war die Sammlung von
Notfall-Gegenständen für Besucher im Ticket- und Souvenir-Shop: Eine
Krücke (Gehhilfe) für Lahme, Wasserflaschen für Durstige und eine
Schale voller Handy-Ladekabel aller Fabrikate für vom Smartphone-Gott
verlassene Seelen.
Wir fuhren weiter nach Süden in das
Badeparadies Elafonissi, besuchten kurz den schönen Strand und genossen
dann eine kleine Mahlzeit, Moussaka, Boureki und Tzaziki mit Blick auf
die Bucht.
Den
Abschluss der heutigen Besichtigungen stellte Castel Selino in
Paleochora da, eine venetianische Festung über einem malerischen und
netten Ort an der Südküste. Nach getaner Arbeit war wieder, je nach
gusto, Kaffee, Orangensaft und Bier dran, und einmal mehr zeigte
sich die gastfreundliche Tradition der Insel beziehungsweise der
Griechen. Zu einem Bier für ein paar Euro wird ein kleiner Teller
gereicht, der Stücke gegrillten Fleischs, Zucchini-Käse-Torte, Feta,
Tomaten, ein Gebäckstück, Gurken, Oliven und eine Peperoni präsentiert.
Nach drei Bieren wäre man satt, unglaublich.
Abschließend fuhren
wir wieder nach Norden, in die Berge, zu unserem wunderschönen
Appartement in einem Steinhaus im Dorf Kefali, etwas oberhalb der
Straße an einem Berghang gelegen und daher sicherlich sehr ruhig. Die
Vermieterin, Irene, betreibt das Café Panorama im Ort, gleichzeitig
kleiner Supermarkt und Treffpunkt für alle und alles, dort bekamen wir
auch die Schlüssel. Aber zunächst gab es erstmal Bier und eine kleine
Stärkung zur Begrüßung.
Nach
Bezug unserer Bleibe für die kommenden zwei Nächte stiegen wir
gemeinsam mit unseren britischen Appartement-Nachbarn den Weg ins Dorf
hinab und ließen uns im "Panorama" Boureki, kretischen Salat,
Auberginen-Creme, gegrillte Peperoni mit Feta und Tsigariasto (im Ofen
geschmortes Lamm, ein unverzichtbares Gericht der kretischen Küche)
schmecken.
Und nun ist es 22:40Uhr, Irene und ihr kleiner Sohn
Theo haben sich schon verabschiedet, nach dem reichhaltigen Essen
bekamen wir als Dreingabe natürlich noch warmen Kuchen und Raki, dann
den übrigen Raki von den britischen Tischnachbarn, und während die
Einheimischen noch lautstark Essen lassen wir den Tag bei Weißwein und
Bier Revue passieren, freuen uns auf eine ruhige Nacht und frische,
kalte Bergluft im Steinhaus über Kefali.