Kreta 2023 blog - eine
Zeitreise
18.4. 2023 (Iraklio)
Heute
fiel uns auf, dass es auf Kostas Zettel neun Ziele aber 10 Kästchen für
Haken gibt. Also Regel Nummer 8: Sehe neun und trink zehn
Erstes
Ziel heute war Knossos, die absolute Nummer-1-Attraktion jedes
Kreta-Urlaubs, die Ausgrabungen und Restaurationen einer
minoischen Anlage von Herrn Evans. Als wir ankamen erfuhren wir, dass
heute der nationale Museums-Tag war, und damit der Eintritt frei. Das
hatte nun zwei Auswirkungen: Zum einen sparten wir 15€ pro Person. Zum
anderen sparten etliche Tausend andere auch 15€ pro Person. Da der
Großteil der Besuchenden allerdings aus Reisebussen stammte denken wir,
dass der Umsonst-Faktor wenig Einfluss hatte, und es an anderen Tagen
auch nicht leerer sein würde, zumal wir ja ohne anzustehen einfach auf
das Gelände gehen konnten, was in der Saison nicht möglich ist.
Aufgrund der vielen Touristenden mit AR-Tablets vor dem Kopf kamen wir
auf die Idee Kostas Häkchen ebenfalls zu digitalisieren und im Stil von
Pokemon-Go Biergläser zum Jagen anzubieten: "Augmented Beerality"
sozusagen.
Zu Knossos ist zu sagen, dass "gut gemeint" nicht
zwingend das Gegenteil von "gut gemacht" sein muss, aber eben auch
nicht gleichbedeutend ist. Aber ohne Eintritt schlendert man einfach
mal entspannt durch Disney-World und begreift es als doppeltes
Zeitzeugnis: Minoische Kultur und eifernde Archäologie des beginnenden
20. Jahrhunderts.
Danach wendeten wir uns zur zeitgenössischen
Kultur, dem Weingut Boutari etwa 15min von Knossos entfernt, zu. Zwei
wunderbare Weißweine haben wir dort getrunken und, für uns ungewohnt
bescheiden, aber mangels Transportmöglichkeit nach Hause und
ehrlicherweise auch im Anbetracht des Preises, eine Flasche erworben.
Am
frühen Nachmttag parkten wir das Auto am Appartement, stärkten uns in
der nahen Bäckerei und liefen dann, ausnahsweise mal ohne
Smartphone-Navigation völlig intuitiv und mit traumwandlerischer
Sicherheit in einem riesigen, ausladenden Bogen ins Zentrum. Dort
hakten wir alle erdenklichen Sehenswürdigkeiten ab, tranken noch einen
schönen Kaffee und begaben uns schließlich ins Restaurant Athali zum
wieder ganz ausgezeichneten aber unmusikalischen Essen ("Athali" Salad,
Gardoumia (Lammbauch mit Innereien in Ei-Zitronen-Sauce),
Ziegen-Eintopf mit Marouva-Wein, Lamm-Souvlaki).