Iran 2017 Tagebuch - 15. Oktober
Heute war also unsere Entdeckungstour in Teheran. Unser Reiseleiter Houmann
hat 30 Jahre in Siegen gewohnt und ist erst kürzlich aus Liebe zu seiner
Heimat und aufgrund seines nebenberuflichen Interesses für die iranische
Geschichte nach Teheran zurückgekehrt - also ein idealer Begleiter für
unsere gemeinsamen 14 Tage!
Bei angenehmem Klima fuhr uns Hassan, der überraschender- und netterweise
mit uns am Tisch gefrühstückt hat, zum Golestan-Palast, einem Komplex aus
dem frühen 19. Jahrhundert, der heute Mueseen beherbergt. Teheran ist eine
recht junge Stadt und hat daher im Gegensatz zu dem, was uns im Rest des
Landes erwartet, nur eine handvoll Sehenswürdigkeiten zu bieten,
dementsprechend voll ist es bei den Attraktionen und man trifft die anderen
Reisegruppen dann auch im Tagesverlauf einige Male wieder. Der
Golestan-Palast ist aber recht weitläufig, so dass sich die Menschen gut
verteilen, außerdem reden wir nicht über einen Ansturm wie auf das Taj Mahal
oder die Perlen in Rajasthan.
Anschließend schlenderten wir etwas am Bazar entlang, kauften einige frische
Pistazien und tranken leckere Säfte, unter anderem frisch gepressten
Granatapfelsaft. Alles in allem ist Teheran im Anbetracht der Tatsache, dass
wir über eine 14mio-Stadt reden, recht entspannt und, wie gestern schon
bemerkt, blitzsauber. Es stehen aber auch wirklich überall Mülltonnen bzw.
Recyclinggefäße, ich bin gespannt wie das im Rest des Landes aussieht.
Nach einem kleinen Fußmarsch kamen wir am Nationalmuseum an und betrachteten
die Geschichte Irans von der Steinzeit bis zum Beginn der islamischen
Epoche. Für die islamische Zeit selber gibt es ein eigenes Museum, sie wird
uns aber noch ausführlich begegnen, so dass wir uns heute neben der Frühzeit
auf die
Periode Kyros', Darius' und Xerxes, also der Achämeniden und deren
Nachfolger konzentrieren konnten. Wer das Pergamon-Museum mag wird dieses
Museum lieben, auch wenn wie immer im Land der Herkunft oft nur Kopien
stehen, die Originale aber in London und Paris.
Bereits relativ geschafft fuhren wir dann zum Juwelenmuseum, also dem
staatlichen Schmuckschatz der Nationalbank, und bestaunten im dichten
Gedränge die wohl unfassbarste Sammlung von edelsteinbesetzem Schmuck, die
man sich auf dieser Welt ansehen kann. Dass man sich diesen Schätze relativ
problemlos nähern kann, immerhin den Währungsreserven der Republik Iran,
also das Fort Knox wenn man so möchte, ist schon erstaunlich und erfreulich.
Anschließend fuhr uns Hassan in die Nähe des Hotels und das Thema Geld
wechseln wurde angegangen. Der Kurs ist 47500 Rial, wir sind also für 200€
um 9,5mio reicher, damit das aber nicht so verwirrend ist lässt man hier
einfach eine Null weg und spricht von Tuman. Das heißt eine kleine Flasche
Mineralwasser kostet 1000 Tuman, das sind 10000 Rial und damit etwa 20Cent.
Leider bekommt man nur die brandneuen 500.000 Rial Scheine und niemand hat
Kleingeld, also das Selbe wie in Indien.
Zur schnellen Stärkung besuchten wir dann ein nahegelegenes Fast Food
Restaurant, auch hier sind Döner, Pizza und Burger hoch im Kurs. Als sich um
17Uhr dann die letzten Sonnenstrahlen verabschiedeten kehrten wir zum Hotel
zurück, gönnten uns eine Dusche und freuen uns nun auf ein iranisches
Abendessen, zu dem wir um 19:15Uhr aufbrechen werden.
PS.: Seeeeeehr gutes Essen
Joghurt mit Schalotten, dazu Fladenbrot und Zwiebeln
Hühnchen mit Sauce aus Granatapfelmark und Walnuss
Lamm mit gelben Erbsen und Limette (sowie Pommes-Dekoration)
Staudenselleriegemüse mit Minze mit Rindfleisch
Lamm mit reduzierter Sauce von gebratenem Gemüse und Kräutern
Safranreis
Holsten alkoholfrei aus der Dose...