27.10. 2016

Zu früher Stunde und in der tatsächlichen Kühle des Morgens, hier herrscht Wüstenklima, wurden wir von den für uns gesattelten Kamelen nebst deren Führern abgeholt und brachen zu einem ca. 45minütigen Spaziergang auf. Da die Wüstenschiffe sich im Passgang fortbewegen muss es korrekt wohl Spazierpassgang heißen, auf alle Fälle schaukelt es, aber nicht so sehr wie ich befürchtet habe und wir konnten alle schon nach einigen Metern freihändig im Sattel sitzen und die Landschaft im Licht der aufgehenden Sonne genießen. Wichtig ist es nicht zu langsam zu werden oder gar stehen zu bleiben, denn dann kitzeln die Fliegen die Kamele am Bauch und sie beginnen sich mit den Hinterläufen zu kratzen, was eine nicht unerhebliche Instabilität ins Fahrwerk bringt.

Kamelritt in den Khimsar Dunes

Nach erfolgreichem Ausritt widmeten wir uns dem verdienten Frühstück und faulenzten anschließend bis zur Jeepsafari am späten Nachmittag. Auf dieser sahen wir etliche große und kleine Antilopen, insgesamt eher unspektakulär aber eine schöne Abwechselung und mit einem Geländefahrzeug durch die offene Landschaft zu fahren macht immer Spaß.

Nach der Rückkehr zur Düne begaben wir uns wie gestern auf selbige und genossen den heute richtig schön kitschigen Sonnenuntergang bei einer Tasse Tee. Anschließend wurde uns wieder die kulturelle Differenz des Luxusbegriffes vor Augen geführt. Wir hatten vor unserem Aufbruch alle Fenster geöffnet, schließlich wird es in der Nacht unter 20°C kühl, es weht ein angenehmer Luftzug durch das Haus, Mückengitter gibt es auch und man hört vor dem Sonnenaufgang die Vögel. Nach unserer Rückkehr alles zu und die Klimaanlage lief natürlich auch. So viel zum sanften Tourismus und der Phrase "eco frienly", mit der sich die Anlage schmückt. Man könnte ja auch eventuell in der Wüste Thar das Wasser mittels Solarthermie erwärmen statt mit einem Elektroerhitzer, mit dem man mitten in einem Gebiet mit Wassernotstand die Dusche fünf Minuten laufen lassen soll damit das heiße Nass fließt.

Nach der staubigen Safari müssen wir nun dringend auf unseren ersten Kamelritt anstoßen und mit fallenden Temperaturen stellt sich sicherlich bald auch Hunger ein. Morgen müssen wir, richtig geraten, früh aus den Federn, um 6:30Uhr wartet das Frühstück denn es gilt die Distanz nach Jaisalmer zu überwinden, was wieder den kompletten Tag in Anspruch nehmen wird.



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