09.01. 2016
Heute stand der Besuch der Royal Enfield Fabrik auf dem Programm und
trotz aller Schwierigkeiten wie genereller Unzuverlässigkeit der
Organisation seitens des Motorradbauers und natürlich der
Überschwemmung, die beide Fabrikstandorte betroffen und mehr als 11000
Fahrzeuge zerstört hat, lief alles reibungslos. Wir und die anderen
Besucher wurden herzlich empfangen und nach einer Einführung im
Konferenzraum etwa 1,5 Stunden durch die Fabrik begleitet. Den
Erklärungen des Betreuers konnten wir zwar wegen der enormen Lautstärke
in den Hallen nicht folgen aber dafür wirklich hautnah erleben, wie
Motoren und schließlich Fahrzeuge montiert und getestet werden.
Besonders beeindruckend war das händische Linieren der Tanks, von
diesen Männern wurden 2005 auch unsere Violet und Anil fertiggestellt
und wir werden die Verzierung bei der nächsten Brauereiausfahrt
sicherlich anders betrachten als bisher.
Um 13Uhr waren wir zurück im Hotelzimmer, das wir bis 21Uhr
verlängert haben. Nun neigt sich unser Urlaub also dem Ende entgegen,
nur noch die Fahrt
zum Flughafen und wenig erfreuliche 10,5 Stunden im Airbus trennen uns
von der Heimat. Was bleibt von dieser Reise? Viele neue Eindrücke, vor
allem aus Bodhgaya, Varanasi und Madhya Pradesh, aber natürlich auch
wieder aus Kolkata und dem Süden. Der Reiseablauf war dicht gepackt,
vielleicht hier und da zu dicht, wie 2012 fehlten ein paar Nachmittage
um die tollen Hotels genießen oder einfach mal die Seele baumeln lassen
zu können. Aber alles war von Rajesh wieder hervorragend und ausgewogen
ausgesucht, hat prima geklappt und viel Spaß gemacht.
Neu war für uns das Reisen in dieser Art zu zweit, und da haben wir
Vor- und Nachteile festgestellt. Hauptsächlich fahren wir ja sonst
nicht mit irgendwem in den Urlaub sondern mit geschätzten
Reisefreunden, deren Anwesenheit an sich schon ein Gewinn ist und auf
die wir uns schon wieder freuen. Aber in einer Gruppe unterwegs zu sein
hat auch berechenbare Vorteile, die Aufmerksamkeit der
Postkartenverkäufer aber auch des Personals im Hotel oder der Führer
verteilt sich einfach, man kann ab und zu mal eine kleine, unsichtbare
Auszeit nehmen. Zu zweit sind wir natürlich immer zu 100% die
Ansprechpartner und müssen alles erledigen und beantworten. Desweiteren
teilt man sich in der Gruppe viele Kosten, die wir dieses Mal zu zweit
geschultert haben, also Fahrzeug, Führer, Trinkgelder. Alleine für
Trinkgelder mussten wir an einem durchschnittlichen Tag ca. 40€
kalkulieren, rund 80% unseres Bargeldes wechselte so den Besitzer.
Ein Vorteil des Reiseduos war sicherlich, dass wir viel mehr teils
hochinteressanten Kontakt zu anderen Reisenden aber auch den Führern
und Hotelangestellten hatten. Tritt man als Gruppe auf, besetzt den
kompletten Tisch etc., wird man seltener oder gar nicht angesprochen
bzw. kommt ins Gespräch.
Inhaltlich für mich am interessantesten war nach unseren Besuchen in
Thailand, Sikkim und Tibet die Wiege des Buddhismus kennenzulernen und
die entsprechenden Orte aufzusuchen. Ich hoffe wir können selbiges
eines Tages mit den Wurzeln des Juden- und Christentums auch tun.
Und den Tiger - den sehen wir auch noch irgendwann!!!