01.01. 2016
Der Tag begann mit einem sehr netten Frühstück, das für uns auf einem
einsamen Tisch unter einem Baum angerichtet worden war. Die Betreuung der
Gäste in Kings Lodge und Tree House Hideaway ist wirklich nett, auch
das abendliche Lagerfeuer unter Millionen Sternen, die Feuerschalen
beim Abendessen und schließlich die fertige Wärmflasche im Bett möchten
wir nicht missen. Nach dem Frühstück hatte uns Karen noch einen
Spaziergang versprochen, der allerdings lediglich zum 2min entfernten
Wasserloch führte. Vermutlich waren wir mit unserem Erscheinen um 8Uhr
einfach zu spät dran und er musste sich um andere Gäste kümmern.
Die Fahrt führte uns dann nach Süden über eine Hügelkette, die Straße
war wieder erstaunlich gut und wir kamen zügig voran. Kurz vor Mandla,
wir hatten gerade ein Plateau mit dem schönen Namen "Gondwana"
überquert, mussten wir wegen eines Tuktuks, das vor uns am Straßenrand
angehalten hatte, bremsen und ein Motorrad fuhr auf. Unsere Stoßstange
war ziemich deformiert und nach deutschem Verkehrsrechtsverständnis
erstaunlicherweise wurde der Tuktuk-Fahrer aus seinem Gefährt gezerrt
und musste reumütig den Schaden betrachten. Gebracht hat die Aufregung
und das Fotografieren des Kennzeichens vermutlich niemandem etwas und nach der Teepause war die Stoßstange wieder
halbwegs gerade, wenn auch nicht mehr neuwertig.
Nach Mandla wurde die Gegend etwas grüner und wir sahen Reisfelder,
einen großen Umladeplatz für die Ernte sowie den Anbau von Zuckerrohr. Insgesamt
scheint der Lebensstandard im Agrarstaat Madhya Pradesh hier etwas
höher zu sein als in den Landstrichen zuvor. Als sich die "Tiger"-Schilder in allen Facetten wieder
mehrten konnte Kanha National Park nicht mehr weit sein. Wir bezogen
gegen 16Uhr unser Häuschen in der Kanha Earth Lodge, die
erfreulicherweise zum selben Unternehmen gehört wie die Unterkünfte in
Bandhavgarh. Die Lodge ist wieder ein Ort zum Wohlfühlen, 12 Häuschen
bzw. Doppelhäuschenshäften gibt es hier, alles ist sehr persönlich und
man fühlt sich gut betreut. Wir werden nun zwei Nächte hier bleiben und
eine Nachmittags- sowie zwei Morgensafaris unternehmen, die aufgrund der längeren
Distanz zum Parkeingang bereits um 5:30Uhr starten. Da wir aber auch hier im
offenen Jeep wieder Decken und Wärmflaschen bekommen werden alles
halb so wild. Also, ihr Tiger, zieht euch warm an!