Eintrag vom 17.11. 2012

17.11.2012
Heute lag ein harter Tag vor uns. Um 3.20 Uhr war Wecken und um 4.00 Uhr fuhren wir los auf den Tiger Hill um uns den Sonnenaufgang anzuschauen. Eine ganze Autokarawane befand sich auf dem Weg dorthin. So gab es schon mitten in der Nacht ein Gehupe und Gedränge bis wir an unserem Ziel ankamen. Auf der Spitze des Tiger Hill steht ein dreistöckiges Haus mit einer Veranda und man wird es kaum glauben, aber die beiden oberen Stockwerke und die Veranda waren vollgepackt mit Menschen (etliche Hundert) als um 5.35 Uhr die Sonne aufging. Das wirklich Schöne bei diesem Schauspiel war dann, als die aufgehende Sonne den Katchenchunga (fast 8800 Meter hoch - dritthöchster Berg der Erde) rötlich einfärbte. Ganz in der Ferne konnten wir den Mount Everest erkennen. Um 7.15 Uhr waren wir wieder zurück iim Hotel um unser Frühstück einzunehmen.

Danach fuhren wir zum Tibetan Refugee Self Help Center wo Tibetische Flüchtlinge seit der Vertreibung aus ihrem Land leben und arbeiten. Im ersten Gebäude konnten wir beim Wolle spinnen und Teppich knüpfen zuschauen. In einem separaten Raum waren die verschiedenen natürlichen Farbstoffe und deren Vorkommen in der Natur ausgestellt. In dem nächsten wurden Mützen und Jacken genäht und natürlich gab es noch einen Verkaufsraum. Am interessantesten fand ich aber den Raum, in dem die Geschichte Tibets und die Vertreibung der Tibeter aus ihrer Heimat dargestellt wurde.

Unser nächstes Tagesziel war das Mountaineering Institute mit Zoo. In dem Bergsteigermuseum wurden die bedeutensten Himalayaexpeditionen und deren Ausrüstungsgegenstände gezeigt. Am interessantesten fand ich ein Modell, wo die tibetische Hochebene mit den angrenzenden Bergen dargestellt wurde. Da bekam ich erstmals eine Vorstellung wie hoch Tibet liegt und wie sich einige Berge noch darüber erheben. Das interessanteste an dem Zoo fand ich, daß es neben vielen regional vorkommenden Tieren auch einen Tiger zu bestaunen gab. Unser nächster Programmpunkt war die Fahrt mit dem Toy Train. Nach dem Transfer zum Bahnhof blieb uns noch genug Zeit um den Mechanikern bei der Reparatur einer Dampflok aus den Vierzigern des letzten Jahrhunderts zuzuschauen. Die Fahrt mit dem Zug dauerte ca. 45 Minuten war laut und hat einen schon etwas durchgerüttelt. Unterwegs wurde kurz angehalten um Wasser aufzunehmen. Am Zielort angekommen erwartete uns schon unser Reiseleiter und wir fuhren gemeinsam zu dem Choeling Monastery. Einem Kloster, das von einem tibetischen Mönch im 19. Jahrhundert gegründet wurde. Nach der Besichtigung nahmen wir eine kleine Mahlzeit zu uns und fuhren wieder zurück ins Hotel. Von dort geniesse ich gerade den Abendsonnenuntergangsblick auf den Kachenchunga beim Schreiben des Blogs.
Mike

Katchenchunga
Sonnenaufgang am Katchenchunga

Darjeeling Toy Train
Darjeeling Toy Train, Lok "Viktor" #802



Der heutige Tag brachte zwei herbe Enttäuschungen bezüglich der Flugpantherforschung. Zum ersten sahen wir im Zoo in Darjeeling einen schwarzen Panther und mussten lernen, dass diese Tiere in Assam und anderen Regionen des Indischen Nordostens durchaus heimisch sind. Damit ist die Abbildung der Trinkflasche Vladibelkarasanshanmuganathans auf der Stoffmalerei im Namgyal Institute of Tibetology als Beweis keinesfalls hinreichend und darf unsere wissenschaftliche Objektivität nicht weiter trüben.

Zum zweiten konnten wir im HMI (Himalayan Mountaineering Institute) einen präparierten Flugfuchs bestaunen, der bei schlechter Sicht, im Blätterdickicht oder bei Dunkelheit durchaus für einen Flugpanther gehalten oder eben so beschrieben werden könnte.

Jagen wir also einem Hirngespinst nach, so etwas wie einem Nessi oder dem Schatz der Nibelungen? Sollten alle Hinweise nur zu weiteren Hinweisen führen und die Expedition schließlich ohne jedes greifbare Ergebnis enden? Wir werden über das weitere Vorgehen heute Abend intensiv diskutieren und vorsichtshalber erneut zahlreiche Flaschen Kingfisher akribisch nach versteckten Hinweisen absuchen - vielleicht haben wir doch ein winziges Detail übersehen!

Martin

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