Sheepocalypse Now (2019/2020)


The Sheep Recordings

Unter dem Baum lag ein Zoom H5 Aufnahmegerät, beim Hundespaziergang am zweiten Weihnachtstag entdeckten wir bei Pfaffenwiesbach (Taunus) eine große Schafherde. Also kehrte ich am folgenden Tag mit der Ausrüstung zu den Tieren zurück um den akustischen Moment festzuhalten, im Hinterkopf die Einspielung eines sanften Gitarrenstücks oder einer säuselnden Bass-Melodie, eine Soundcollage als Sch(l)af-Musik.

Aber die blökenden Wiederkäuer in der Stille der Landschaft waren mir nicht vergönnt, unweit der Weide arbeitete lautstark eine Industrieanlage, zahlreiche Spaziergänger kamen vorbei, schließlich noch eine Reiterin, die Zeit für einen kleinen Plausch mit mir hatte. Als endlich keine Personen mehr in Sichtweite waren startete ich die Aufnahme und prompt schwebte ein Hubschrauber ein um am Hang gegenüber der Herde Landeanflüge zu üben, was die Tiere in große Aufregung versetzte. Nach kurzem Ärger der Geistesblitz, dann eben mit Hubschrauber! In den folgenden Stunden entstand das Konzept zu Sheepocalypse Now, der anthropogenen Apokalypse in der friedlichen Schafwelt, mit dem Thema von Richard Wagners Walküre, missbraucht von den Nazis in den Wochenschauen des zweiten Weltkriegs und von Francis Ford Coppola 1979 in seinem Epos Apocalypse Now zur Pop-Ikone erhoben. Pünktlich zum 40. Geburtstag des legendären Antikriegsfilms meine Hommage.


The Sheep Recordings


Sheepocalypse Now




Sheepocalypse Now - Revenge

Produziert mit Ableton Live im Rahmen des Kurses Loops, Beats and Sound Design an der Landesakademie Ochsenhausen - danke, Torsten!








"I love the smell of Grashalm in the morning!" [Tom]

"Ich liebe den Geruch von Grashalm am Morgen" war die Antwort meines alten Freundes Tom auf Sheepocalypse Now, diese Verballhornung des legendären Ausspruchs von Lieutenant Colonel Bill Kilgore gehört also ihm, ich habe lediglich die englische Originalversion gewählt um das Wortspiel noch etwas mehr zu betonen.

"Welch‘ imposantes Debütanten-Experiment! „Sheepocalypse“: sehr treffend und ein Beleg dafür, dass knatternd rotierende Überzeichnungen, wie sie F.F. Coppola einst inszenierte, im Hier und Jetzt zur Alltagsbanalität mutiert sind. Deine weichbeflauschte Protagonisten, als Antonym zu den eher schwach behaarten Vietnam-Recken ist vortrefflich gewählt. Ebenso die Nutzung derer stimmlichen Qualitäten als Klangteppich für deine sensiblen wagnerischen tonalen Zitate, die hier den Zeiten- und Gesinnungswandel unserer Zivilisation in jeder Note spürbar machen. Ergo: ein großes Kompliment für diesen höchst gelungen Ansatz ????????
So funktionieren Klangkonzepte!" [Alex]


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